Wien - Die Wiener Stadtwerke, zu denen unter anderem die Wien Energie, die Wiener Linien und die Bestattung Wien gehören, erfüllen ihre gesetzliche Quote an behinderten Beschäftigten nicht, bemängelte das Kontrollamt in einem aktuellen Bericht. Wie man es richtig macht zeigt hingegen Graz, wo die Behindertenquote sogar übererfüllt wird.

Im Jahr 2006 habe man bei den Wiener Stadtwerken nur 65,7 Prozent der vorgeschriebenen Behindertenquote erfüllt. Bei 14.597 Mitarbeitern wurden 310 Menschen mit Behinderung beschäftigt, die vorgeschriebene Quote somit um 198 Personen unterschritten. Allerdings habe die Stadtwerkeholding ihre Beschäftigungszahlen bei Behinderten kontinuierlich erhöht und zwischen 2000 und 2006 um 43,6 gesteigert.

Starre Personalstruktur

Die starre Personalstruktur mit zahlreichen unkündbaren Personen sei einer der Gründe die es dem Unternehmen schwer mache, die Quote zu erfüllen.

Bestattung schneidet am besten ab

Von den Teilunternehmungen der Stadtwerke schnitt die Bestattung Wien mit einem sehr hohen Erfüllungsgrad der Quote am besten ab. Am unteren Ende der Skala finden sich die Wiener Linien. Deren Behindertenquote liege deutlich unter 50 Prozent der gesetzlichen Pflichtzahl. Der Grund sind laut Stadtwerken gesetzliche Bestimmungen, die eine Behindertenbeschäftigung beim Fahrpersonal verhindern. "Der WSTW-Konzern (Stadtwerke, Anm.) ist aber im Sinn seiner sozialen Verantwortung bemüht, den Beschäftigungsgrad begünstigt behinderter Personen in allen Unternehmen weiter zu erhöhen", versicherte das Unternehmen.

Gesetzlich müssen Betriebe mit mehr als 25 Dienstnehmern je 25 Beschäftigten einen Behinderten einstellen. Als diesbezüglich begünstigte Behinderte gelten Personen mit einem Behinderungsgrad von mindestens 50 Prozent. Für jeden zur Erfüllung der Quote fehlenden Arbeitsplatz muss vom Unternehmen eine Ausgleichstaxe bezahlt werden, die derzeit bei 209 Euro pro Person und Monat liegt. (APA)