Brüssel – Der Verkauf eines Teil des Spanplattengeschäfts der österreichischen Constatia-Gruppe (Industriellenfamilie Turnauer) an die deutsche Kronospan Holding darf nicht so über die Bühne gehen wie geplant. Die Fusionskontrolle der EU-Kommission sah eine Wettbewerbsbeeinträchtigung. Die Unternehmen mussten den ursprünglich geplanten Deal insofern verändern, dass nur zwei von drei Firmen an Kronospan gehen, nämlich Sprela in Deutschland und Falco in Ungarn. Fundermax, mit Werken in Wiener Neudorf (NÖ), Neudörfl (Burgenland) und St. Veit/Glan (Kärnten), verbleibt vorerst bei Constantia. Ein Verkauf an einen anderen Konkurrenten ist vorerst nicht geplant, da sich Fundermax zuletzt gut entwickelt habe, ist aus dem Konzern zu erfahren.

Kronospan verpflichtet sich nach Angaben der Kommission, Fundermax innerhalb eines bestimmten Zeitraums nicht zu erwerben.

Die Spanplatten gehen vor allem an die Auto-, Bau- und Möbelindustrie. Abnehmer in Österreich, Ungarn, der Slowakei und Rumänien hätten nur wenige Bezugsalternativen und die Hauptlieferanten hätten nicht genügend freie Kapazitäten, um für ein größeres Angebot im betroffenen Gebiet zu sorgen, hatte die Prüfung der Kommission ergeben, hieß es in einer Aussendung am Mittwoch.

Holzwerkstoffe machten laut eigenen Angaben bisher 41 Prozent des Umsatzes der Constatia-Gruppe aus. (szem, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.09.2007)