Wien/Mailand – Am Donnerstag fanden zeitgleich von der UniCredit-Gruppe ausgerichtete Pressekonferenzen in Mailand, München und Wien statt. Alle hatten ein Thema: der neue, vereinheitlichte Markenauftritt der Bankentöchter. Der italienische Konzern ist in der jüngeren Vergangenheit durch Zukäufe zur größten Bankengruppe Europas geworden, jetzt soll die Corporate Identity des Familienzuwachses vereinheitlicht werden, um Größe und Einheit nach außen zu zeigen.

Die Bank Austria Creditanstalt wird ab Frühjahr 2008 nur mehr Bank Austria heißen, verkündete Erich Hampel, Vorstandschef der BA-CA. Die rote Welle wird als Logo weggespült, wie überall in den 23 Ländern, in der die UniCredit Tochterbanken hat, wird der rote Kreis mit einer weißen, zum Pfeil stilisierten Ziffer eins, als Markensymbol genommen. Der neue Auftritt kostet rund 20 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren, so Hampel, hier ist neben dem Umbau der rund 420 Filialen in Österreich auch die Umstellung der Online-Banking-Webseite von BA-CA
auf künftig europaweit einheitlich – UniCredit
dabei.

Emotionsloser Fall

Der Name Creditanstalt, seit der Gründung des "Bankvereins" durch Meyer Rothschild im Jahre 1820 ein Fixbestandteil der heimischen Bankenlandschaft, wird relativ emotionslos fallen gelassen, scheint es: "Nur mehr ein Prozent der Österreicher sehen laut Umfragen die Creditanstalt als ihre Bank", sagt Privatkunden-Vorstand Willibald Cernko bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Seit zehn Jahren seien Bank-Austria und Creditanstalt zusammen, seit fünf Jahren eine rechtliche Einheit, da habe sich "eine neue Kultur, ja eine ganz neue Bank entwickelt", sagt Geschäftskunden-Vorstand Regina Prehofer. Der Name sei schlicht "zu lang", so der neue Branding-Manager in Mailand, Martin Hehemann. Die BA-CA-Töchter Schoellerbank und Bank Privat behalten den Namen, werden aber dem Markenbild angepasst.

Bank Austria bleibt

Vorerst werde der Name Bank Austria nun Bestand haben, versicherte Bankchef Alessandro Profumo dem Standard in Mailand. "Wir haben vorläufig nicht im Sinne, den Markennamen Bank Austria zu ändern." Mittel- oder langfristig könne er nicht garantieren, ob der Markennamen beibehalten werde. In Italien wird der Name der Fusionsbank Banca Capitalia fallengelassen. Sämtliche Filialen werden in UniCredit umbenannt. Capitalia selbst wird am 1. Oktober vom Börsenzettel gestrichen. Nur die in ihrer Region verwurzelten Banco di Roma und Banco Sicilia behalten ihren Namen. In Deutschland bleibt zwar der Name HypoVereinsbank, Firmenfarbe, Schrift und Logo werden aber auch assimilliert. (szem, DER STANDARD; Print-ausgabe, 21.9.2007)