Wer sein Geld veranlagen möchte, allerdings mehr Zinsen als auf dem Sparbuch dafür kassieren will und dabei relativ flexibel agieren möchte, für den könnten Fondssparpläne von Interesse sein. Das Prinzip hinter so einem Sparplan ist leicht erklärt: Man zahlt in regelmäßigen Abständen in einen Fonds ein und erwirbt damit Anteile an einem Fonds. Mehrere Punkte können dabei flexibel gestaltet werden, nämlich:

• die Einzahlung • die Laufzeit und • der Ausstieg

Die Einzahlung kann in einer beliebigen Höhe erfolgen. Bereits ab 30 Euro ist es möglich, Fondsanteile zu erwerben. "Darunter sollte man sich ein Investment überlegen, weil bei jedem Anteilskauf ein Ausgabeaufschlag berücksichtigt werden muss", erklärt Andreas Zakostelsky, Vorstand der Raiffeisen Capital Management (RCM).

Ob ein Anleger regelmäßig oder nur fallweise in den Fonds einzahlt, bleibt ebenfalls jedem selbst überlassen. Kommt man in den Genuss von Sonderzahlungen, etwa dem Urlaubsgeld, kann das ebenfalls in den Fonds fließen.

Von allen Anlageformen, mit Ausnahme des Sparbuchs, seien Fondssparpläne damit am flexibelsten, stellt Zakostelsky im Gespräch mit dem STANDARD fest. Die Entwicklung der abgeschlossenen Verträge zeigt, dass solche Sparpläne an Beliebtheit gewinnen. Vor fünf Jahren hatte die RCM rund 110.000 solcher Verträge laufen, jetzt seien es knapp 320.000. "Bis 2010 wollen wir die Zahl der Verträge auf eine halbe Million steigern", sagt Zakostelsky.

Laufzeit gestaltbar Fondswerte werden auch bei Sparplänen täglich errechnet. Zudem haben sich die ausgebenden Fondsgesellschaften dazu verpflichtet, die Fondsanteile jederzeit zurückzunehmen. "Anleger können also jederzeit ein- oder aussteigen und die Länge der Laufzeit selbst gestalten", führt Zakostelsky aus. Je nach Art des Fonds empfiehlt der Raiffeisen-Manager jedoch, auf eine bestimmte Mindestlaufzeit zu achten. Entnahmen möglich Wer kurzfristig in finanzielle Engpässe gerät, kann die laufenden Einzahlungen in den Fonds auch stoppen bzw. vorübergehend stilllegen. Auch Teilbeträge können jederzeit aus dem angesparten Fondskapital entnommen werden. Wer seine Zahlungen stoppt, das Kapital dennoch im Fonds liegen lässt und nicht sofort entnimmt, kann über die Jahre noch auf ansehnliche Summen kommen. Dafür sorgt der Zinseszinseffekt.

Der so genannte "Cost-Average-Effekt" (siehe Wissen) sorgt für einen weiteren angenehmen Effekt bei Fondssparplänen. Wer regelmäßig den gleichen Betrag in den Fonds einzahlt, hält am Ende mehr Fondsanteile als jemand, der immer unterschiedliche Summen veranlagt. "Früher hat man Kindern oder den Enkerln zu Anlässen oft Goldmünzen geschenkt, heute sollte man Fondssparpläne verschenken", fasst Zakostelsky zusammen.

In Österreich gibt es aktuell an die 700.000 Fondssparverträge. Vor allem die Tendenz zur privaten Altersvorsorge durch die steigende Unsicherheit um die staatliche Pension spielt in diesem Bereich eine große Rolle.

Auf Kosten achten Die Arbeiterkammer empfiehlt jedoch, auf die Kosten beim Fondssparen zu achten. Verwaltungsgebühr, Ausgabeaufschlag, Verkaufsspesen und Kosten beim Switchen in einen anderen Fonds würden von vielen Anlegern übersehen. Auch sollten Anleger nicht darauf vergessen, genau zu schauen, in welche Produkte man investiert. Ein Aktienfonds hat etwa ein höheres Risiko als ein Geldmarktfonds. "Auch ein Fondssparplan muss zur aktuellen Lebenssituation und zum Anlagehorizont passen", ergänzt Zakostelsky. Bei der Fondsauswahl sollte man daher die Veranlagungsdauer berücksichtigen.

Um das Risiko bei Fondssparplänen besser zu streuen, kann auch in so genannte Dachfonds, die wiederum in eine größere Anzahl von Fonds investieren, veranlagt werden. Das Risiko wird dadurch gestreut, "auch darf nicht vergessen werden, dass auch Dachfonds aktiv gemanagt werden", sagt Zakostelsky. (Bettina Pfluger, DER STANDARD Printausgabe, 20.9.2007)