Graz - Der frühere Vorsitzende der Univertretung der Med-Uni Graz, Stefan Schaller, wählte für sein Outing ein ungewöhnliches Podium: Er widmete die Auszeichnung für seine sub auspiciis-Promotion "einer Minderheit, der auch ich angehöre, allen Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen sowie Transgenderpersönlichkeiten".

"Klischees nur Klischees"

Er appellierte, Angehörige einer Minderheit wie ihn nicht länger zum Ziel von Diskriminierung zu machen. Es sei aus seiner Sicht "in keinster Weise nachvollziehbar, warum ein Rechtsstaat - ich spreche nicht von der Kirche - mir z.B. Ehe, Adoption mit einem Mann verweigern kann". Die Gesellschaft bzw. der Staat degradiere ihn dadurch zu einem Mitglied zweiter Klasse mit weniger Rechten, was für ihn inakzeptabel sei, so Schaller. Er wolle mit seiner Aktion ein Zeichen setzen, dass Klischees nur Klischees seien und "Personen dieser Minderheit, die auch heute noch - gerade in Österreich - diskriminiert werden, überall zu finden sind."

Schaller erklärte nach der Zeremonie, dass die anwesenden Politiker, Bundespräsident Fischer und Landeshauptmann Voves, lobende Worte für seine Vorgangsweise gefunden und ihm gratuliert hätten. (APA)