Die Beschreibung der jüngsten Vergangenheit überließ man darin dem allerletzten CA-Chef Erich Hampel, der nun auch als allerletzter Chef der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) in die Annalen eingeht. Und Gerhard Randa. Er hat Zentralsparkasse und Länderbank zur Bank Austria fusioniert. Und 1997 die CA in einem beispiellosen Übernahmeakt über die Demarkationslinie zwischen Rot (Bank Austria) und Schwarz (Creditanstalt) hinweg erworben. Was beinahe zum Bruch der SPÖ-ÖVP-Koalition geführt hätte - und ganz sicher zum Ende der Creditanstalt.
Der Beiname CA, so schrieb Randa im Jubiläumsband, sei die "tradionsreichste Bankenmarke Österreichs", sie zu vernichten, wäre "betriebswirtschaftlicher Unsinn".
Schnee von gestern. Im Jahr 2000 verkaufte er die von ihm gezeugte BA-CA nach wilden Verlusten auf dem russischen Markt an die Münchner HypoVereinsbank, die wiederum (mitsamt BA-CA) 2005 an die Mailänder UniCredit verkauft wurde. Sie streicht nun den Namen Creditanstalt ganz.
Verabschiedet ist damit ein ehedem nobles Bankhaus, das in der Donaumonarchie als "k. k. privilegierte österreichische Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe" gegründet wurde, von Bankier Anselm Salomon Freiherr von Rothschild. Wenig später schon war die Credit-Anstalt mitsamt der Großindustrie Österreich-Ungarns größte Bank geworden. Es folgte, nachdem man dem Institut diverse kaputte Banken umgehängt hatte, der Zusammenbruch in der Weltwirtschaftskrise. 1931 konnte der Konkurs der CA nur durch Verstaatlichung vermieden werden; 1934 folgte die Fusion mit dem Wiener Bank-Verein.