Manila - Die philippinische Regierung hat die Truppen in der Hauptstadt nach Putschgerüchten verstärken lassen. Rund 1000 zusätzliche Soldaten seien in Manila stationiert worden, sagte General Hermogenes Esperon am Freitag. Zuvor hätten sechs Offiziere niederen Ranges SMS-Nachrichten verschickt und darin Soldaten aufgefordert, sich einer Verschwörung von ehemaligen Armeeangehörigen zum Sturz der Regierung von Präsidentin Gloria Macapal Arroyo anzuschließen. Gegen die Männer werde ermittelt.

Das Militär hat davor gewarnt, dass eine Korruptionsaffäre Gegner der Präsidentin ermutigt habe, in der Armee Unruhe zu schüren. Beobachter glauben jedoch, dass die Regierung das angebliche Putschrisiko möglicherweise übertreiben könnte, um von dem Korruptionsskandal abzulenken und die Opposition in Schach zu halten. Arroyo, die 2001 selbst nach einem von der Armee unterstützten Aufstand gegen ihren - inzwischen zu lebenslanger Haft verurteilten - Amtsvorgänger Joseph Estrada an die Macht kam, konnte 2003 einen Putschversuch abwehren. Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hat die US-Regierung ihre Militärhilfe für die Philippinen stark ausgebaut.

Philippinische Menschenrechtsgruppen haben am Freitag in Manila eine Kundgebung zum 35. Jahrestag der Verhängung des Kriegsrechts durch den verstorbenen Ex-Diktator Ferdinand Marcos in einen Protest gegen die Präsidentin umgewandelt. Sie warfen der Regierung Menschenrechtsverletzungen im Stil von Marcos vor, der 1986 gestürzt wurde. (APA/Reuters)