Das hätte erstens nicht sehr viel gekostet, denn der Ex-Verkehrsminister und Ex-FPÖ-Parteiobmann war von seinem Nachfolger Hubert Gorbach erst im April 2006, also wenige Monate vor der Abwahl der Regierung Schüssel II, in die Asfinag-Chefetage hineingedrückt worden. Zweitens wäre die öffentliche Aufregung überschaubar gewesen. Denn für Postenschacher krümmt außer Parteisekretären niemand einen Finger. Und gegen die Aufstockung des seit jeher aus einem Duo bestehenden Asfinag-Vorstands um einen ehemaligen Biobauern hatte sich sogar der damalige Aufsichtsratschef Johann Quendler, der seinerseits FPÖ und ÖVP nahe stand, erfolglos gewehrt.
Wenn es aber darum geht – und das wird von Verkehrsminister Werner Faymann abwärts gebetsmühlenartig behauptet –, einen der größten Schuldenbauer der Republik mit den besten Köpfen zu besetzen, dann ist das schlicht unglaubwürdig. Erstens jagt im echten Wirtschaftsleben kein Eigentümer seine Vorstände fort, ohne bereits echte Kapazunder an der Hand zu haben. Zweitens wirft er schlechten Leuten nicht unnötig viel gutes Geld nach. Und drittens kann er Aktienrecht und Postenschacher auseinanderhalten.