Wien - Auch bei den MEL-Konkurrenten Immofinanz und Immoeast tauchen nun Fragen auf, inwiefern die Öffentlichkeit adäquat von kursrelevanten Aktienkäufen informiert worden wären. Das Wirtschaftsmagazin "Trend" berichtet, dass die Immoeast-Aktienkurse, wie die meisten anderen Titel der Branche nach dem Ausbruch der US-Hypothekenkrise, im April steil gefallen seien, dann "entgegen dem allgemeinen Trend genau in jener Zeit, als die Immoeast im Rahmen einer Kapitalerhöhung um frisches Geld auf den Finanzmärkten warb", gestiegen seien. Kurz nach Beendigung der Kapitalerhöhung sei die Immoeast-Aktie wieder gefallen und habe fast ein Drittel ihres Wertes verloren.

Immoeast- und Immofinanz-Chef Karl Petrikovics habe auf Anfrage des Magazins Aktienrückkäufe durch die Immoeast dementiert, jedoch Orders der Mutter bestätigt: "Die Immofinanz nutzte einfach die Möglichkeit, billig einzukaufen." Im Mai habe Petrikovics allerdings noch keine Erklärung für den Kursverlauf parat gehabt, heißt es weiter.

Darüber hinaus schreibt das Magazin: Im August und September habe die Immofinanz Aktienkäufe bei ihrer Tochtergesellschaft in der Höhe von rund 100 Mio. Euro getätigt (als Quelle wird die Finanzmarktaufsicht genannt). Informiert worden seien die Aktionäre erst drei Wochen nach Beginn der Kauforders.

Die Immofinanz hat im ersten Quartal 2007/08 das Ebit um 26,3 Prozent auf 183,0 Mio. Euro gesteigert. Der Net Asset Value je Aktie erreichte 11,3 Euro. Der Vorstand hat der Hauptversammlung (27. September 2007) eine Dividende für 2006/07 von 0,33 Euro je Aktie vorgeschlagen. (red, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22./23.9.2007)