Rom - Alitalias Präsident Maurizio Prato will die Verhandlungen für die Privatisierung der maroden Fluggesellschaft beschleunigen. Prato führt angeblich persönlich Gespräche mit Carlo Toto, Chef und Gründer der italienischen Fluggesellschaft Air One, deren Partner Lufthansa ist, berichteten italienische Medien. Air One hatte sich bereits in den vergangenen Monaten für die Privatisierung der Alitalia interessiert, konnte sich jedoch mit dem Finanzministerium über die Bedingungen der Übernahme nicht einigen.

Inzwischen wächst das Interesse der Low Cost-Gesellschaften für die Slots (Start- und Landerechte), von denen sich Alitalia im Rahmen des strengen Rettungsplans trennen muss. Neben Ryanair, die fast eine Milliarde Euro in den Ausbau des Flughafens Malpensa investieren will, interessiert sich auch Easyjet für Alitalias Slots in Mailand.

Ausbau des Angebots

Der Billigflieger erklärte sich bereit, in den nächsten 18 Monaten 600 Mio. Euro in den Ausbau des Angebots an Billigflügen ab Mailand zu investieren. Dazu will Easyjet die Flotte auf dem Mailänder Flughafen aufstocken. Easyjet hatte bereits im März 2006 Malpensa als italienischen Stützpunkt gewählt. "Wir können ab Mailand Verbindungen zu den wichtigsten Städten in Italien und Europa anbieten", sagt Easyjet-Chef Andy Harrison.

Mailand beobachtet mit Interesse die Angebote der Billigflieger. "Wir wollen beweisen, dass Malpensa auch ohne Alitalia überleben kann", sagt der Präsident der Region Lombardei, Roberto Formigoni. Die Mailänder Bürgermeisterin Letizia Moratti warnt, dass Mailand wegen des Abbaus der Alitalia-Routen 800.000 Touristen im Jahr verlieren könnte. "Auf dem Spiel steht die Zukunft der gesamten Lombardei, des wirtschaftlichen Motors Italiens", so Moratti. (APA)