Wien - Neben der Finanzmarktaufsicht (FMA) hat nun auch die Oesterreichische Nationalbank mit einer eigenen Sonderprüfung der Meinl Bank begonnen. In einer schriftlichen Stellungnahme der FMA heißt es laut Nachrichtenmagazin "profil": "Die FMA hat am 13. September einen Prüfauftrag an die Oesterreichische Nationalbank erteilt." Ein Sprecher der Meinl Bank erklärte dazu: "Wir haben selbst größtes Interesse daran, dass die im Raum stehenden Vorhalte rasch und lückenlos aufgeklärt werden."

Zwei Prüfteams

In der FMA-Stellungnahme heißt es weiter, die FMA habe wie gesetzlich festgelegt "bei der Prüfung des Markt- und Kreditrisikos einer Bank nach Bankwesengesetz die Oesterreichische Nationalbank mit der Vor-Ort-Prüfung zu beauftragen. Die FMA prüft die kapitalmarktrechtlichen Fragen in ihrer Rolle als Wertpapieraufsicht und die OeNB die markt- und kreditrisikorelevanten Fragen." Und weiter: "Es sind somit gegenwärtig zwei Prüfteams vor Ort - ein Prüfteam der FMA und ein Prüfteam der OeNB -, die abgestimmt und ergänzend vorgehen."

Wie "profil" weiters berichtet, will die Immobiliengesellschaft Meinl European Land (MEL) bereits am kommenden Montag ein Maßnahmenpaket präsentieren. Der Beschluss wurde in einer Sitzung der MEL-Gremien am 18. September in Zürich gefasst. Nach "profil" vorliegenden Informationen soll unter anderem der Firmensitz von Jersey nach Österreich verlagert, das Geflecht aus Holding- und Managementgesellschaft aufgelöst und die umstrittenen börsenotierten Zertifikate durch echte Aktien ersetzt werden. (APA)