Wien - Erstmals seit Jahresbeginn ist am Zertifikate-Markt ein leichter Rückgang beim Open Interest (investiertes Volumen) um 0,3 Prozent bzw. 16 Millionen Euro zu beobachten. "Die jüngsten Turbulenzen auf den Aktienmärkten sind natürlich nicht spurlos an den Zertifikaten vorübergegangen, allerdings sind die Auswirkungen insgesamt weniger stark als bei Direktinvestments in Aktien. Zertifikate beweisen hier ihre Leistungsfähigkeit", sagt Friedrich Strobl, Vorsitzender des Vorstandes des Zertifikate Forum Austria. Der Rückgang sei bedingt durch negative Preiseffekte und nicht durch den verminderten Zertifikate-Kauf.

Das investierte Volumen der fünf führenden Zertifikate-Emittenten in Österreich, Volksbank, Raiffeisen Centrobank, Sal. Oppenheim Österreich, Erste Bank und Bank Austria, beläuft sich im August auf 5,5 Mrd. Euro. Bei einem geschätzten Marktanteil der fünf Mitglieder von 70 Prozent ergibt dies ein aktuelles Gesamtvolumen bei Privatanlegern inklusive Zinsprodukten von rund 11,7 Mrd. Euro.

Stabilisierung erwartet

Seit Jahresbeginn ist das investierte Volumen um 17,4 Prozent bzw. 811 Mio. Euro gestiegen. Der Anteil von Anlagezertifikaten am Gesamtvolumen beläuft sich aktuell auf 98,2 Prozent, bei Hebelpapieren auf 1,8 Prozent. Nach einer Umsatzsteigerung im Vormonat Juli von 19,7 Prozent ist im August bei den fünf Zertifikate-Emittenten ein Rückgang von 12,5 Prozent zu verzeichnen. Das gesamte Umsatzvolumen beträgt aktuell 384 Mio. Euro und ist somit um 55 Mio. Euro niedriger im Vergleich zum Vormonat.

Der bisher stabile Wachstumstrend seit Jahresbeginn ist im August erstmals unterbrochen worden. "Wir gehen jedoch davon aus, dass sich die Situation wieder stabilisiert, und wir halten am Wachstumsziel von deutlich über 20 Prozent für 2007 fest", zeigt sich Strobl zuversichtlich. (red, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.9.2007)