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Fünf Jahre nach dem 11. September 2001 ist al-Qaida schwieriger einzuschätzen als je zuvor. Das Netzwerk lernt ständig hinzu und verfügt mit dem Internet über ein so effektives Werkzeug wie keine andere Terrorgruppe vor ihm. Yassin Musharbash beschäftigt sich seit vielen Jahren mit al-Qaida und unterhält gute Kontakte zu Terror-Experten in der ganzen Welt.

Al-Qaida ist professioneller geworden. Sie hat sich geöffnet: Im Internet wird offen über Ideologie und Strategie diskutiert, das Know-how für Anschläge steht zum Download bereit. Eine zentrale Lenkung findet kaum noch statt. Jeder kann im Namen al-Qaidas zur Tat schreiten, die Grenzen zwischen Kadern und Sympathisanten verschwimmen. Für die neuen Instant-Glaubenskrieger ist das World-Wide-Web Fernuniversität und virtuelles Trainingscamp in einem.

Yassin Musharbash hat die Online-Aktivitäten der Dschihadisten beobachtet, mit Aktivisten gechattet und ihre Sympathisanten im Nahen Osten getroffen. Im Buch greift er auf seine Erfahrungen vor Ort und schwer zugängliche arabische Quellen zurück, die Antworten auf zahlreiche drängende Fragen geben: Wer oder was ist al-Qaida heute? Wie argumentiert die Bewegung? Wie sieht die Lebenswelt der jungen Anhänger aus? Ist der Irak das neue Afghanistan? Ist al-Qaida auf dem Weg zur Massenbewegung? Wie groß ist die Bedrohung für Deutschland?

Kenntnisreich ordnet Musharbash die Dokumente ein, bewertet sie und zeigt uns, warum die Verwirklichung einer religiösen Utopie für die Terroristen zum obersten Ziel wurde. Der Westen schaut nur allzu oft auf jene Aussagen, die ihn selbst betreffen. Um das ganze Bild zu erhalten, ist es dagegen dringend nötig, auch die Sicht al-Qaidas auf die arabische Welt zu berücksichtigen. derStandard.at/Politik verlost 3 Exemplare von "Die neue Al-Qaida". Zum Gewinnspiel>>>