Ihr geglückter Einsatz als Unparteiische beim Spiel zwischen SC Paderborn und 1899 Hoffenheim (0:2) am Freitag hatte die 1,81 Meter große Polizeibeamtin aus Bad Lauterberg endgültig zur Pionierin gemacht. "Es erfüllt mich schon mit Stolz, dass ich diesen Meilenstein für uns Schiedsrichterinnen legen konnte", gestand Steinhaus, die als Hobby den Marathonlauf angibt, im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF und blickte bereits in die Zukunft: "Ich hoffe, dass das bald zur Normalität wird."
Keine Österreicherin in Sicht
Was in Deutschland neu ist, ist zum Beispiel in der Schweiz ziemlich alt. Nicole Petignant (40) pfeift seit Jahren in der obersten Klasse, bereits 2003 wurde ihr eine Partie im UEFA-Cup übertragen. Die Schweizerin war auch schon in der österreichischen Liga tätig. Eine Österreicherin als Schiedsrichterin ist freilich noch nicht in Sicht.
Ein nettes Kompliment machte Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick. "Erfrischend unauffällig", analysierte Rangnick das "prima Debüt", wie Schiri-Beobachter Hans-Jürgen Weber den Steinhaus-Auftritt wertete. Auch die Hochgelobte selbst stellte zufrieden fest, dass "unsere Spielleitung gut angekommen ist" und verspürte nach dem von vielen Medien mild bis streng beobachteten Einstand "eine Erleichterung". Souverän und konzentriert, ab und zu lächelnd, aber ohne übertriebene Gesten stand Steinhaus ("Ein Traum wurde wahr") in Paderborn ihre Frau. "Sie war sachlich", sagte Hoffenheims Kapitän Francisco Copado.
Sogar im fernen China, wo DFB-Präsident Theo Zwanziger die deutsche Frauen-Nationalmannschaft als Delegationsleiter betreut, hatte sich die Vorstellung von Steinhaus schnell herumgesprochen. "Darüber freue ich mich. Sie wird ihren Weg gehen und dafür sorgen, dass das Schiedsrichter-Wesen in Deutschland nicht mehr nur Männersache ist", kündigte Zwanziger an.