Wien - Nach dem Eingehen einer anonymen Anzeige gegen die Führung von Meinl International Power (MIP) hofft der Ex-Finanzminister und Unternehmensmanager Karl-Heinz Grasser auf eine rasche Einstellung der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft. Er weise "sämtliche Vorwürfe aus der anonymen Anzeige auf das schärfste zurück" und hoffe, "dass die Vorerhebungen der Staatsanwaltschaft so rasch als möglich abgeschlossen sein werden", ließ Grasser ausrichten.

"Die Anschuldigungen in der anonymen Anzeige entbehren jeder rechtlichen und wirtschaftlichen Grundlage und werden sich daher sehr schnell als unwahr herausstellen", so sein Sprecher. Auch Meinl hat die Vorwürfe im "profil" deutlich zurückgewiesen. Sie würden "jeder Grundlage entbehren", betonte er ebenfalls. Hans Haider hat im Magazin erklärt, dass er operativ in der MIP gar nicht tätig sei und der Gesellschaft nur "30 bis 50 Tage" im Jahr zur Verfügung stehe.

Von Anlegerseite hatte es zuletzt heftige Kritik gegeben, wonach Aktionäre der Meinl European Land (MEP) aktiv dazu bewogen worden sein sollen, ihre Gelder in die Meinl International Power umzuschichten. Die Krise rund um Meinl war außerdem erst durch einen Aktienrückkauf bei MEL um 1,8 Mrd. Euro im August ausgelöst worden. Kritiker behaupteten, dass dadurch der MEL-Kurs in der internationalen Immo-Krise gestützt werden sollten, um den MIP-Börsegang nicht zu beeinträchtigen.

MIP ohne Zusammenhang zu MEL

Grasser betonte am Montag einmal mehr, die MIP stehe "in keinerlei Zusammenhang mit der MEL". "Grasser übt weder bei der MEL noch bei der Meinl Bank irgendeine Funktion aus", so sein Sprecher.

Hervorgehoben hat "profil" am Wochenende auch das Honorar des ehemaligen Finanzministers. Die Managementgesellschaft, die das Unternehmen operativ leitet und an der Grasser mit einem Drittel beteiligt ist, erhält von MIP eine Vergütung, die sich an der Höhe des Vermögens der MIP orientiere. Für die ersten 350 Mio. Euro beträgt sie nach offiziellen Angaben 1,5 Prozent jährlich, für die nächsten 350 Mio. Euro 1,25 Prozent und für den 700 Mio. Euro übersteigenden Wert 1 Prozent des Vermögenswertes der MIP.

Laut "profil"-Rechnung fließen der Managementgesellschaft allein heuer und ungeachtet eines Geschäftsabschlusses knapp zehn Millionen Euro an Provisionen zu, wovon Grasser gut und gern drei Mio. Euro zustehen würden. Sein Sprecher verweist allerdings auch noch auf die Kosten in der Managementgesellschaft und darauf, dass "sehr zeitnahe" erste Projekte abgeschlossen würden. (APA)