Zwischen Brüssel und Berlin keimt eine alte Auseinandersetzung neu auf. Es geht um die staatliche Unterstützung der Deutschen Post. Die EU-Komission hat den früheren Monopolisten erneut im Verdacht, von illegalen staatlichen Beihilfen profitiert zu haben. Bereits 2002 hatte der Konzern 572 Mio. Euro wegen ähnlicher Vorwürfe zurückzahlen müssen. Post und Bundesregierung weisen die Vorwürfe zurück. Grundsätzlich dürfen EU-Länder Unternehmen unterstützen, die eine sonst unrentable Grundversorgung leisten. Diese Gelder dürfen aber nicht in andere Konzernbereiche fließen. Konkurrenten behaupten, die Deutschen Post habe die Mittel zur Subventionierung anderer Töchter verwendet.

Unter Druck geraten ist das DAX-Mitglied auch von anderer Seite: Zum Jahresende verliert die Deutsche Post ihr Monopol für die Beförderung von Briefen unter 50 Gramm. Die Konkurrenz reibt sich bereits die Hände. Die negativen Nachrichten spiegelt der Aktienkurs wider: Der Titel konnte mit dem Gesamtmarkt nicht Schritt halten und hinkt seit einiger Zeit dem DAX deutlich hinterher. Mit einem „PROTECT Bonus Cap“-Zertifikat von Sal.Oppenheim (ISIN DE 000 SDL 7SP 5) können Anleger darauf setzen, dass die Post-Aktie in Zukunft nicht weiter schlechter als der Gesamtmarkt läuft. Als Ausgangswerte wurden die jeweiligen Kursstände vom 13. September festgelegt: Die Deutsche Post stand bei 20,71 Euro, der DAX bei 7.535,97 Punkten. Bleibt die Performance der Aktie von hier aus aber weiterhin unter der des Leitindex, sind Anleger mit einem Sicherheitspuffer von 25 Prozent geschützt. Das bedeutet: Verliert die Post-Aktie in den nächsten 15 Monaten im relativen Vergleich zum DAX nicht mehr als 25 Prozent, erhalten Anleger im Dezember 2008 das Zertifikat zu 112,00 Euro zurückgezahlt. Das entspricht einer recht attraktiven Bonus-Rendite von 13,7 Prozent oder 10,8 Prozent p.a. und gleichzeitig dem Maximalertrag, da hier ein Cap eingezogen ist. Weil die Abgeltungsteuer erst ab Juli 2009 greift, bleibt eine Rendite am Laufzeitende steuerfrei.

Für den „Turn around“ der Deutschen Post spricht die Ankündigung des designierten Finanzchefs John Allan bei der neuen Kapitalmarktstrategie auf größere Effizienz, höhere Wertschöpfung und mehr finanzielle Transparenz setzen zu wollen. Darüber hinaus kann auch der am Mittwoch beschlossenen Mindestlohn für Briefträger als Erfolg für den Bonner Konzern gewertet werden. Dass die Lohnuntergrenze für die gesamte Branche gelten soll, wird es voraussichtlich vor allem Billiganbietern schwer machen.

ZJ-Fazit: Mit einem Spread als Basiswert verfolgen Anleger eine marktneutrale Strategie. Egal, ob die Märkte steigen oder fallen, für den Investor kommt es nur darauf an, dass die Post-Aktie nicht weiter gegenüber dem DAX extrem underperformt. Die negativen Nachrichten zur Deutschen Post dürften im Kurs jedoch bereits weitgehend eingepreist sein. Daher sollte sich der 25-Prozent-Puffer als ausreichend erweisen, speziell mit Blick auf die überschaubare Laufzeit. Berührt oder durchbricht der Basiswert während der Laufzeit jedoch die Schwelle, erhalten Anleger den Nominalwert abzüglich des dann aktuellen Spreads zurück.