Klagenfurt - Das Land Kärnten wird für den Verkauf seiner Anteile an der Hypo Group Alpe Adria Bank an die Bayerische Landesbank laut Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) aus München 809 Mio. Euro überwiesen bekommen. Die 2005 begebene Wandelschuldverschreibung in der Höhe von 500 Mio. Euro soll im Sommer 2008 getilgt werden. Was dann noch übrig bleibt, wird großteils langfristig angelegt.

Das Land hatte 2005 aus der Wandelanleihe der Hypo 500 Mio. Euro lukriert und in einen so genannten Zukunftsfonds gelegt. Etwas mehr als die Hälfte dieses Geldes ist bereits verplant, so sind 140 Mio. Euro für die Mitfinanzierung der Koralmbahn reserviert. Mit dem Hypo-Verkauf die BayernLB erlöst das Land 809 Mio. Euro, die vorerst ebenfalls in den Zukunftsfonds fließen. Das Geld wird noch im Oktober erwartet, da das Closing der Hypo-Mehrheitsübernahme durch die Bayern unmittelbar bevorsteht.

Zukunftsfonds

Mit Jahresende 2007 werde der Kontostand des Zukunftsfonds somit 1,06 Mrd. Euro betragen, sagte Haider. Die bereits verplanten Gelder seien dabei nicht mit eingerechnet. Im Sommer kommenden Jahres, wenn die Wandelanleihe getilgt sei, verblieben dann insgesamt 547,62 Mio. Euro im Topf. 500 Millionen sollen langfristig angelegt werden, mit den übrigen 47,62 Millionen wolle er Maßnahmen "für die Masse der Bevölkerung" finanzieren, sagte der Landeshauptmann.

Damit liegt er auf einer Linie mit der ÖVP, deren Obmann Landesrat Josef Martinz ebenfalls der Ansicht ist, die gut 47 Mio. Euro sollten ausgegeben werden. Martinz will in erster Linie die Familienförderung damit stärken. Die SPÖ ist hingegen der Meinung, die gesamten 547 Mio. Euro sollten gebunden werden. Landesrat Reinhart Rohr (SPÖ) kritisierte vor der Regierungssitzung den von Haider vorgelegten Bericht über die Gestionierung des Zukunftsfonds, die Zahlen seien "verwirrend". Haider wies diese Kritik umgehend zurück. (APA)