Rom - Aeroflot bekräftigt ihr Interesse an der Übernahme der italienischen Fluggesellschaft Alitalia. Die russische Airline ist bereit, für Alitalia eine Milliarde Dollar (709 Mio. Euro) auf den Tisch zu legen, verlangt von der italienischen Regierung jedoch klare Garantien. Das Schatzministerium in Rom, das immer noch Mehrheitsaktionär der Airline ist, müsse klären, ob es wirklich bereit sei, auf die Kontrolle der Airline zu verzichten.

"Es gibt Personen in der italienischen Regierung, die dem Käufer praktische Einschränkungen aufbürden wollen, die de facto Interessenten den Weg zur Übernahme der Alitalia versperren. Hinzu hat die italienische Regierung keine klare Position bezüglich Alitalias Zukunft. Dabei sollte sie an der Rettung der Airline interessiert sein", betonte der Vize-Generaldirektor von Aeroflot, Lew Koschljakow (Lev Koshlyakov) im Interview mit der italienischen Nachrichtenagentur AGI.

Beschränkte Befugnisse

"Wenn die italienische Regierung einige Hindernisse aus dem Weg räumt, sind wir zu Verhandlungen für die Übernahme der Alitalia bereit. Alitalia könnte eine Marke im Aeroflot-Network werden. Sie könnte eine Rolle auf jenen Märkten spielen, auf denen wir noch nicht präsent sind, vor allem in Afrika", sagte Koschljakow.

Die russische Fluggesellschaft war Ende Juni aus dem Bieterverfahren ausgestiegen. Der Konzern kritisierte, die Privatisierungs-Bedingungen hätten im Fall einer Übernahme die Handlungsmöglichkeiten des neuen Managements stark eingeschränkt. Damit habe Aeroflot wichtige Entscheidungen zur Sanierung der maroden Alitalia nicht umsetzen können. Zuvor hatten russische Medien berichtet, Aeroflot sei der Kaufpreis für Alitalia zu hoch. (APA)