New York - Bei der UNO-Konferenz in New York haben Vertreter von rund 80 Ländern ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz auch nach Auslaufen des Kyoto- Protokolls abgegeben. UNO-Generalsekretär Ban sagte zum Abschluss, die Länder hätten den deutlichen politischen Willen gezeigt, ein Nachfolge-Abkommen für Kyoto für eine Verringerung der weltweiten Treibhausgase auf Schiene zu bringen.

"Heute habe ich einen klaren Aufruf der führenden Politiker weltweit gehört, dass wir in Bali einen Durchbruch für den Klimaschutz erreichen", sagte er. Ban sprach von einem "bahnbrechenden, historischen Ereignis". Er hatte zu der eintägigen Klimakonferenz geladen, um ein weiteres Treffen im Dezember auf Bali in Indonesien vorzubereiten. Dann soll mit der Arbeit an einem Kyoto- Nachfolgeabkommen begonnen werden. Dieses läuft 2012 aus.

"Technologie-Revolution"

Bundeskanzler Gusenbauer forderte bei dem Treffen eine "Wissenschafts- und Technologie-Revolution" zum Schutz vor Klimaveränderungen. Umweltschutz sei kein unleistbares Unterfangen, sondern durchaus erschwinglich. "Die verschwenderische Handhabung von Energieressourcen in der industrialisierten Welt muss umgekehrt werden. Wir müssen auch danach trachten, dass Länder, die sich schnell industrialisieren, ihr Wachstum auf klimafreundliche Weise erledigen", sagte Gusenbauer. Der richtige Rahmen für alle klimapolitischen Bemühungen sei die UNO.

Merkel fordert Fahrplan

Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel forderte einen klaren Fahrplan für die Erarbeitung eines neuen internationalen Klimaabkommens. Sie zeigte sich im Anschluss mit der Konferenz zufrieden. Sie sah vor allem Bewegung bei der US-Regierung. Sie verwies darauf, dass sich US -Außenministerin Rice auf der Konferenz klar zu Klimaschutzverhandlungen unter dem Dach der Vereinten Nationen bekannt habe.

US-Präsident Bush nahm nicht an der Konferenz teil, sondern nur an einem Abendessen auf Einladung Bans, bei dem er neben Merkel saß. Für Donnerstag und Freitag hat Bush Vertreter der 16 größten Produzenten von Treibhausgasen und die EU zu einer weiteren Klimakonferenz nach Washington eingeladen. Kritiker befürchten, dass die USA mit ihrer Initiative in Konkurrenz zu den Vereinten Nationen treten wollen. (APA/dpa)