Ex-Finanzminister Grasser, nun Chairman von MIP, betont, noch keine Gebühr für seine Tätigkeit erhalten zu haben - kaum verwunderlich, wird diese nur ein Mal im Jahr gezahlt
Redaktion
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Wien - Der Chairman der Meinl Power Management, der Management-Gesellschaft der Meinl International Power (MIP), Karl-Heinz Grasser, hat unterstrichen, dass er bisher "keinen Euro, keinen Cent" Management-Gebühr als Board Member der Management-Gesellschaft bekommen habe. "Wir haben bis jetzt in der Management-Gesellschaft genau null kassiert", sagte der frühere Finanzminister Grasser am Montagabend in der "ZiB2" des ORF. Wenig verwunderlich, erfolgt die Auszahlung erst am Ende des Geschäftsjahres.
Laut dem Nachrichtenmagazin "profil" erhält die Managementgesellschaft, die das Unternehmen operativ leitet und an der Grasser mit einem Drittel beteiligt ist, von MIP eine Vergütung, die sich an der Höhe des Vermögens der MIP orientiere. Laut "profil"-Rechnung fließen der Managementgesellschaft allein heuer und ungeachtet eines Geschäftsabschlusses knapp zehn Millionen Euro an Provisionen zu, wovon Grasser gut und gern drei Mio. Euro zustehen würden. Die Gebühren werden laut ORF jährlich ausbezahlt.
"Absolute Frechheit"
Grasser bezeichnete es im "ZiB2"-Interview als "absolute Frechheit", dass nun versucht werde, ihn in einer "Skandalisierung" mit der Meinl European Land (MEL) in Zusammenhang zu bringen. Er habe weder bei der MEL noch bei der Meinl Bank eine Funktion inne. "Es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem Unternehmen, wo ich eine Board-Funktion habe, und der MEL und der Bank auf der anderen Seite", betonte Grasser. Den Kritikern könne er nur sagen, "abwarten" und nach 100 Tagen sowie nach einem Jahr Bilanz über das Investment zu ziehen.
Der Ex-Finanzminister verteidigte auch die unter seiner Ägide erfolgten Besetzungen in der Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) und der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Beide Herren - gemeint sind offenbar Grassers frühere Kabinettsmitarbeiter Heinrich Traumüller (heute FMA-Vorstand) und Josef Christl (heute OeNB-Direktor) - seien aus Ausschreibungen als die Bestqualifizierten hervorgegangen. Sein Vorschlag sei von der gesamten Bundesregierung zur Kenntnis genommen worden, betonte Grasser. "Soll es schaden, wenn man im Finanzministerium, mit dem Finanzminister, gearbeitet hat?" (APA/red)
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