Neue Untersuchung in Sachen Handynutzung: Die Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) hat ein Forschungsprojekt initiiert, um zu untersuchen, ob die elektromagnetischen Felder von Mobiltelefonen auch unterhalb der geltenden Grenzwerte gesundheitsrelevante athermische Wirkungen haben können. Aufgrund gefundener DNA-Brüche könne es auf lange Sicht ein erhöhtes Krebsrisiko geben. Eine akute und kurzfristige Gesundheitsgefahr gibt es laut Untersuchung jedoch nicht.

"Thermische Wirkung"

Bis vor kurzem wurde nur die thermische Wirkung von elektromagnetischen Feldern als gesundheitsrelevant angesehen. "Thermische Wirkung" bedeutet, dass elektromagnetische Felder ab einer gewissen Stärke den menschlichen Körper erwärmen. Mittlerweile wurden aber auch nicht-thermische (also "athermische") Wirkungen von elektromagnetischen Feldern auf den Organismus beobachtet. An dem von der AUVA in Auftrag gegebenen, finanzierten und geleiteten Projekt beteiligten sich seitens der Medizinischen Universität Wien das Institut für Krebsforschung, das Institut für Umwelthygiene und die Abteilung Arbeitsmedizin sowie die Austrian Research Centers GmbH Seibersdorf.

DNA-Brüche

"Wir haben bei bestimmten Zelltypen DNA-Brüche nachweisen können. Die gleichen Zellen aktivierten auch die Eiweißsynthese - ein deutliches Zeichen für 'Zellstress' und DNA-Reparaturaktivität", erläuterte Projektkoordinator Wilhelm Mosgöller von der Medizinische Universität Wien die Resultate der Versuchsreihen mit elektromagnetischen Feldern, die über mehrere Stunden auf Menschen einwirken. Es stellte sich zudem heraus, dass es widerstandsfähige und empfindliche Zellen gibt. Mosgöller verwies auch auf das ungewöhnliche Ergebnis, dass unterbrochenes Telefonieren - also z. B. fünf Minuten Gespräch, zehn Minuten Pause - mehr DNA-Brüche zur Folge hatte als Dauergespräche.

Kritik

Kritik an der Untersuchung kam indessen vom Forum Mobilkommunikation (FMK). "Wir halten das Ergebnis einer einzelnen Studie für wenig geeignet, um die Bevölkerung objektiv zu informieren", sagte FMK-Geschäftsführer Maximilian Maier. Denn entgegen allen wissenschaftlichen Regeln sei diese Studie bis dato nicht wissenschaftlich veröffentlicht und somit auch nicht anerkannter wissenschaftlicher Kenntnisstand. (APA)