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Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im September auf 104,2 Punkte von 105,8 im Vormonat.

Foto: AP/Mahesh Kumar A
Berlin - Die Stimmung in den deutschen Firmen hat sich wegen der Finanzmarktkrise weiter eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im September auf 104,2 Punkte von 105,8 im Vormonat, wie das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am Dienstag mitteilte. Das war der vierte Rückgang in Folge.

"Erste konjunkturelle Bremsspuren sind sichtbar. Dazu dürften auch die Ereignisse auf den Finanzmärkten beigetragen haben", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang auf 105,0 Zähler gerechnet.

Die 7.000 befragten Unternehmen beurteilten sowohl ihre Lage als auch ihre Geschäftsaussichten schlechter als im August. Der Lageindex fiel auf 109,9 Punkte von revidiert 111,4. Auch bei den Geschäftserwartungen ging es abwärts: Der Index fiel auf 98,7 von 100,4 Punkten im August und rutschte damit erstmals seit knapp einem Jahr unter die 100-Punkte-Marke. Analysten hatten bei den Erwartungen einen Rückgang auf 99,5 Punkte und bei der Lage auf 111,0 Zähler erwartet.

Verhaltene Zuversicht

Im verarbeitenden Gewerbe werde die Geschäftslage trotz leichter Einschränkungen im Vergleich zum Vormonat weiter günstig eingeschätzt, sagte Sinn: "In den Erwartungen kommt allerdings nur noch verhaltene Zuversicht zum Ausdruck. Für das zukünftige Exportgeschäft werden trotz des hohen Eurokurses bisher noch keine stärkeren Auswirkungen befürchtet."

Die Unsicherheiten an den Finanzmärkten hatten die Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt. Viele Experten rechnen wegen der Turbulenzen und der Vertrauenskrise mit eingetrübten Aussichten für die Konjunktur.

Der Euro ist nach Einschätzung des Ifo-Instituts trotz seines jüngsten Rekordhochs noch keine große Belastung für die deutsche Exportwirtschaft. "Die Exporterwartungen der Unternehmen sind weiter positiv", sagte Ifo-Konjunkturexperte Hans Günter Russ am Dienstag. "Die Weltkonjunktur stützt den Export." Verunsichert seien die deutschen Unternehmen dagegen wegen der US-Hypothekenkrise und deren Auswirkungen. (APA/Reuters)