Wien - Die Immorent AG, Leasing-Tochter der Erste Bank, bietet ihren Kunden ab sofort mit dem Markenleasing ein neues Produkt an. Bei dieser Finanzierungsform erwirbt die Leasinggesellschaft die Markenrechte eines Unternehmens und verleast sie in der Folge wieder zurück. Der Vorteil für das Unternehmen liege darin, dass es so durch die Hebung von stillen Reserven die Liquidität und das Bilanzbild verbessern könne, kündigten die beiden Immorent-Vorstände Peter Tichatschek und Gerald Antonitsch bei einem Pressegespräch am Dienstag in Wien an.

Zunächst soll getestet werden, ob Bedarf an dieser neuen Dienstleistung besteht. Der Wert der Marke richtet sich dabei unter anderem nach ihrem Potenzial und ihrer Absicherung und werde von Gutachtern und Wirtschaftsprüfern geprüft. "Mit einigen sind wir schon im Gespräch", so Tichatschek. Die Abwicklung erfolge diskret, nach außen hin soll nicht sichtbar sein, wem die Marke gehört.

Möglich wurde dieses Produkt erst durch die geänderte Rechtsansicht des Finanzministeriums über die Abnutzbarkeit von Markenrechten. Ein entgeltlich erworbenes Markenrecht kann nun über 15 Jahre verteilt abgeschrieben werden, eine Grundvoraussetzung für die Leasingfähigkeit von Investitionsgütern, so Tichatschek. Vorstellbar sei eine Laufzeit von fünf bis zehn Jahren mit einer Finanzierungsleistung von maximal 60 Prozent des Markenwertes.

Zahlen präsentiert

Mit den heute präsentierten Halbjahresergebnissen ist der Vorstand sehr zufrieden: Das Neugeschäft konnte um 6,7 Prozent auf 934,9 Mio. Euro nach 876,3 Mio. Euro im vorjährigen ersten Halbjahr verbessert werden, der Gewinn vor Steuern stieg um 17,3 Prozent auf 37,9 Mio. Euro.

Die Aufregung, die durch die jüngste Krise auf dem US-Immobilienmarkt ausgelöst worden ist, werde sich wieder legen, sagte Antonitsch weiters. "Berechtigt ist jedoch die Sorge über gewisse Anlagestrategien in einzelnen Sektoren des Immobilienmarktes", betonte Antonitsch.

Die Krise habe jedenfalls nicht dazu geführt, dass günstige Immobilien am Markt aufgetaucht wären. "Dazu ist zu viel Geld vorhanden", so Tichatschek. (APA)