Paris - Frankreich will allen Staaten zur friedlichen Nutzung der Atomkraft verhelfen. Mit dem überraschenden Angebot, das Staatspräsident Nicolas Sarkozy am Montag vor den Vereinten Nationen unterbreitete, hat er massive Kritik von Umweltschützern hervorgerufen. Frankreich schwinge sich zum globalen Handelsvertreter für die Kernkraft auf und nehme dabei keine Rücksicht auf die internationale Sicherheit, beklagte Greenpeace.

Sarkozy sprach auf dem UN-Klimagipfel in New York im Namen der EU. Es sei kriminell, wenn jetzt nichts gegen die Erderwärmung getan werde, sagte der Staatschef, der im Sommer kommenden Jahres die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt.

Bei seiner Erklärung zur Atomkraft vertrat er indes nur sein eigenes Land. Er verteidigte die Kernenergie als weitgehend CO2-neutral. "Frankreich ist bereit, allen Staaten zu helfen, die die friedliche Atomenergie anstreben", sagte er. Dies sei auch die beste Antwort an diejenigen, die unter Verletzung internationaler Verträge eine Atombombe bauen wollten. Angesichts der endlichen Öl- und Gasreserven dürfe die Zukunftsenergie Atom nicht den westlichen Staaten vorbehalten werden, erklärte er vor mehr als 80 Staats- und Regierungschefs.

Yann Wehrling, Sprecher der französischen Grünen, warf Sarkozy vor, er nutzte den Klimawandel nur als Vorwand für den Verkauf von Atomtechnik. (APA/AP)