Für tausende junge Menschen in Österreich beginnt nächste Woche ein neuer Lebensabschnitt - sie starten ihr Studium. Das bringt für die meisten viele Umbrüche mit sich: neue Stadt, erste eigene Wohnung, neuer Freundeskreis, neues Leben. Und dann ist da natürlich noch das Studium an sich: stundenlanges Anstellen bei der Inskription, hoffen, dass man in Seminare kommt, und vor allem - lernen, lernen, lernen, damit man nicht nach einem oder zwei Semestern wieder aus dem Studium fliegt.

Denn das kann in einigen Fächern durchaus passieren. Den Zugangsbeschränkungen sei Dank überlegen sich manche Universitäten erst nach einigen Monaten, ob sie die Studienanfänger überhaupt behalten wollen. So wird der Start ins Studium noch mit einer Extraportion Ungewissheit erschwert.

Natürlich ist es legitim, bei Nichtgefallen sein Studium zu wechseln. Natürlich gibt es in jedem Fach eine gewisse Drop-out-Rate. Aber jedes begonnene und wieder abgebrochene Studium kostet nicht nur wertvolle Lebenszeit, sondern auch Geld. Viele Studierende verlieren auf diesem Weg über ihre bereits eingezahlten Studiengebühren hinaus auch sämtliche (ohnehin nicht im Überfluss vorhandene) Beihilfen.

Wenn sich das Rektorat einer Uni also dafür entscheidet, nicht alle Bewerber aufzunehmen - und das ist nicht nur per Universitätsgesetz erlaubt, dafür gibt es in einigen Fächern durchaus plausible Gründe - dann haben potenzielle Studierende das Recht auf eindeutige Entscheidungen zu einem möglichst frühen Zeitpunkt, und vor allem vor dem Studienantritt. Bei allem Vorbehalt gegenüber Aufnahmeverfahren und Eignungstests: Ein klares Ja oder Nein ist jedenfalls besser als ein Vielleicht.(DER STANDARD Printausgabe, 26. September 2007)