Wien - Forstinger steigt in der Slowakei nach gut zwei Jahren Warmlaufzeit auf das Gas. Die Autozubehörkette hat dort seit Jänner zwei neue Filialen gestartet. Der fünfte Standort ist in Bau, zehn weitere Projekte sind unterschrieben. Sie werden kombiniert mit Werkstätten 2008 in Fachmarktzentren realisiert, sagt Forstinger-Chef Gerhard Lorber im Standard-Gespräch. "Wir haben die notwendigen Strukturen geschaffen und können kurzfristig flächendeckend expandieren."

Forstinger trifft in der Slowakei auf regionale Werkstätten und Händler, große internationale Anbieter fehlen. Der Autozubehör-Markt entwickle sich aufgrund steigender Fahrzeugzulassungen überproportional gut, zieht Lorber Bilanz.

Einkaufs-Kooperation gestoppt

Beim Einkauf geht Forstinger wieder eigene Wege: Die Kooperation mit Derendinger wurde gestoppt. Sie sei zu Lasten der Marge und der Flexibilität gegangen, sagt Lorber. Er will in der Slowakei 2008 den Turnaround schaffen. Forstinger habe auch Slowenien, Ungarn und Tschechien evaluiert - nehme von einem Einstieg in diese Märkte jedoch Abstand. "Wir haben nicht die Finanzkraft eines Aldis und machen lieber ein Land vernünftig."

Lorber sieht Forstinger in Österreich noch nicht flächendeckend aufgestellt. Heuer eröffneten daher vier neue Filialen. Und bis Jahresende wird das Netz an Niederlassungen um drei weitere in Graz, Dornbirn und Hall auf 122 ausgebaut. Sieben seien in der Pipeline. Forstinger lasse sich die Expansion in Österreich heuer 16 Mio. Euro kosten. Der Konzern hat turbulente Zeiten hinter. Sanierer rund um Erhard Grossnigg stellten ihn auf neue Beine. Seit 2004 ist er unter dem Dach von Bridgepoint, und der internationale Finanzinvestor will zumindest bis 2009 investiert bleiben.

Forstinger hat den Österreich-Umsatz 2006 mit knapp 1000 Mitarbeitern von 128 auf 134 Mio. Euro erhöht. Das Ebit belief sich auf zehn Mio. Euro.

Starker Gegenwind

2007 sei aufgrund der miesen Wintersaison hart. Alles in allem gehe sich beim Umsatz flächenbereinigt dennoch ein zartes Plus aus, glaubt Lorber.

Bei der ab 2008 erlaubten längeren Ladenöffnung werde Forstinger trotz guter Erfahrungen im Osten nicht mitziehen. Es rentiere sich nicht. (Verena Kainrath, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.9.2007)