Als Kronzeugin wird dabei die enge Vertraute Jansas und frühere Wirtschafts-Staatssekretärin Andrijana Starina Kosem angeführt, die als Aufsichtsratsvorsitzende des halbstaatlichen Investmentfonds KAD maßgeblich an jenen komplexen Aktientransaktionen beteiligt gewesen war, mit denen die Tageszeitung "Delo" und "Vecer" unter Regierungseinfluss gebracht wurden. Starina Kosem warf dem Regierungschef jedoch im Juni in einem spektakulären Brief vor, dass der Druck auf die Zeitungshäuser "alle Grenzen des guten Geschmacks" überschritten habe.
Verschiedene Formen der Zensur
Die Zensur habe mannigfaltige Formen, heißt es in der Petition. So würden Artikel ohne Einverständnis der Autoren im Wesenskern geändert, während andere Artikel nicht veröffentlicht würden, ohne dass dies begründet werde. Außerdem gebe es Beschränkungen für die Berichterstattung über bestimmte politisch sensible Themen und einigen regierungskritischen Meinungsführern werde bewusst der Zugang zu den Medien verwehrt. "Journalisten erhalten Verweise, werden degradiert und von ihren bisherigen Arbeitsbereichen abgezogen, diskriminiert und behindert", schreiben die Petitionäre.