Tendenz steigend
Der Anteil an Schönheitsoperationen werde von den Anbietern selbst auf 30 bis 40 Prozent geschätzt, Tendenz steigen, so Bragagna. Genaue Zahlen gebe es jedoch nicht, da der Großteil der OPs privat durchgeführt werde. Alle chirurgisch geschulten Ärzte können die Eingriffe vornehmen, sexualmedizinische Kenntnisse seien allerdings nicht erforderlich. Die möglichen Folgen: schmerzende Narben, eine kaputte Nervenversorgung und sexuelle Probleme.
Mediziner als Service-Dienstleister
In Österreich gebe es ein Gesetz, dass Genitalverstümmelungen bei Frauen, zum Beispiel aus Afrika oder dem Arabischen Raum, durch Ärzte unter Strafe stelle, kritisierte Wimmer-Puchinger. Gegen diese Eingriffe werde gekämpft, der gefährliche Trend zu Designer-Vaginas breite sich von den USA ausgehend hingegen immer mehr aus.
Der Patient werde dabei immer mehr zum Kunden, der mit Wünschen an einen Arzt herantrete. Dabei bestehe die Gefahr, dass sich der Heilberuf des Mediziners zum Service-Dienstleister wandle.
Verunsicherung der Frauen
Grund für den Boom von Eingriffen im Genitalbereich von Frauen ist laut Bragagna vor allem die Verunsicherung vieler Frauen. In einer 2004 durchgeführten internationalen Umfrage bei 18- bis 44-Jährigen hatten 61 Prozent der Teilnehmer Bedenken bezüglich dem Aussehen ihrer Vagina. Gründe für Eingriffe sind laut einer anderen Studie vor allem ästhetische Bedenken (87 Prozent).
Unterschiede sind völlig normal