Es folgten wilde Proteste und eine große Geste: Spielertrainer Urs Keser wartete den nächsten Angriff ab - und schoss ein absichtliches Eigentor: "Wir hatten Abstoß und da habe ich zu meinem Torwart gesagt 'Gib mal den Ball her.'. Dann hab ich ihn von der Strafraumgrenze aus in unser Tor geschossen. Ich wollte das wieder gerade biegen, denn das gehört sich einfach nicht. Das ist nicht unsere Art, meinem Spieler tut das auch leid", sagte Keser, den die vielen positiven Reaktionen im Anschluss überraschten: "Ganz viele haben mich angerufen und gesagt, was für ein toller Typ ich doch bin. Dabei ist das doch normal, was ich gemacht habe", meinte Keser.
Fußball
Musterbeispiel an Fairplay
Ein Spielertrainer der deutschen Kreisliga schoss nach unfair erzieltem Treffer ins eigene Tor
Grenzach - Mit einem absichtlichen Eigentor nach einem
unfair erzielten Treffer hat ein Fußball-Spielertrainer in einem
deutschen Kreisliga-Spiel Fairplay vorgelebt. Im Spiel zwischen dem
FC Grenzach und dem SV Schwörstadt im südbadischen Bezirk Hochrhein
war es kurz vor der Pause zu einer Verletzung eines Gäste-Spielers
gekommen. Statt den Ball wie üblich ins Aus zu spielen, beförderte
ein Schwörstädter das Leder zum allgemeinen Erstaunen zum 1:1 ins
gegnerische Tor - der Grenzacher Torwart reagierte nicht. Dem
Schiedsrichter blieb nichts anderes übrig, als auf Tor zu
entscheiden.
Am Ende gewann Grenzach übrigens mit 3:2-Toren, durch einen
Treffer in der Nachspielzeit. "Wir haben verloren, ja und? Wenn wir
mit diesem Tor gewonnen hätten, hätten wir uns auch nicht freuen
können", sagte Keser. (APA/dpa)