Wegen aggressiven Verhaltens und Naheverhältnis zu Energieminister Ceku sowie Ex-Premier Haradinaj
Redaktion
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Pristina/Belgrad - Im UNO-Sitz in New York sind Ermittlungen
gegen den stellvertretenden Chef der UNO-Mission in Pristina, Steven
Schook, eingeleitet worden. Schook bestätigte dies selbst am Mittwoch
bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt der südserbischen
Provinz. Nach den Angaben wird ihm angelastet, "aggressives
Verhalten" an den Tag gelegt und "unprofessionell enge Beziehungen"
zu Energieminister Ethme Ceku sowie dem vom UNO-Tribunal angeklagten
ehemaligen Premier, Ramush Haradinaj, unterhalten zu haben.
Schook schließt Rücktritt aus
Schook steht nach eigenen Worten auch im Verdacht, "persönliche
Kontakte" zum weiblichen UNMIK-Personal gehabt zu haben. Der
stellvertretende UNMIK-Chef schloss seinen Rücktritt allerdings aus.
"Ich bin schuldig, weil ich meinen Job gemacht habe, (...) weil ich
nicht als Diplomat gewirkt habe und etwas umsetzen wollte. Ich habe
viele Freundschaften im Kosovo geschlossen und mir auch viele Feinde
gemacht", sagte der Stellvertreter von UNMIK-Chef Joachim Rücker.
"Ich weiß, dass ich durch meine Art manchmal als Blitzableiter
gedient habe, weil ich leidenschaftliche Positionen in einigen sehr
schwierigen Fragen eingenommen habe", sagte der US-General und
frühere Kommandant der SFOR-Friedenstruppen in Bosnien.
Respekt für Haradinaj-Regierung
Er sei "schuldig", weil er großen Respekt für die Regierung des
Ex-Premiers Haradinaj bekundet habe, insbesondere deren
Zusammenarbeit mit dem Haager UNO-Tribunal. Er sei auch "schuldig",
weil er eine Ausschreibung von Energieminister Ceku für den Bau eines
neuen Kraftwerks in Kosovo unterstützt habe. Von der UNMIK wurden
seine Angaben zunächst offiziell nicht kommentiert, berichteten
Medien. (APA)
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