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James Lovelock bei der Präsentation seines Buches "The Revenge of Gaia" 2006.

Foto: APA/EPA/JAVIER LIZON

London – Hypothetische Großprojekte zur Abmilderung des Treibhauseffekts gibt es so einige: Von der Errichtung eines Spiegels im All, der einen Teil der Sonneneinstrahlung reflektiert und damit nicht den menschgemachten Anteil der Erderwärmung stoppt, sondern die unnatürliche Situation durch eine zweite "ausgleichen" soll, bis zur großmaßstäblichen Einlagerung von CO2 unter dem Meeresgrund.

Britische Forscher hingegen denken daran, den pflanzlichen CO2-Verbrauch anzukurbeln, indem sie das Wachstum von Meeresalgen fördern. Diese verarbeiteten das Treibhausgas zu Biomasse, wie James Lovelock von der Universität Oxford in einem Artikel für das Wissenschaftsmagazin "Nature" schreibt. Lovelock schlägt deshalb vor, im Meer riesige Rohre aufzustellen, die Wasser über Wellenbewegungen aus 100 bis 200 Meter Tiefe an die Oberfläche pumpen, was zu einem starken Anstieg des Algenwachstums führen würde.

Der Forscher, der den Vorschlag zusammen mit Chris Rapley vom Londoner Wissenschaftsmuseum machte, räumte allerdings ein, er sei nicht sicher, ob das Meeresprojekt tatsächlich funktioniere. Der frühere NASA-Forscher Lovelock ist unter anderem durch seine zusammen mit der Biologin Lynn Margulis entwickelte Gaia-Hypothese bekannt geworden, die die Erde als eine Art Superorganismus beschreibt. Als Umweltschützer sorgte er 2004 für Furore, als er sich angesichts des sich immer klarer abzeichnenden Klimawandels durch den Einsatz fossiler Brennstoffe wie Öl, Kohle und Gas für einen Schwenk zur Atomkraft aussprach. (APA/red)