Mit der neuen Regierung hat sich der Ton teilweise geändert. "Die Pensionen sind gesichert", behauptet nun Sozialminister Erwin Buchinger. Beschwichtigung in der Tradition roter Gewerkschafter, die den Pensionsreformbedarf jahrelang geleugnet haben? Dass Buchingers Entwarnung auf alten demographischen Daten beruht, wirkt verdächtig. Fest steht aber auch: Die Horrorszenarien vergangener Tage waren überzogen. Längst hat die österreichische Pensionskommission die landauf, landab verbreitete Prognose verworfen, ein Erwerbstätiger müsse auf kurz oder lang einen Rentner finanzieren. Auch dank der Zuwanderung ist der Ausblick heute viel optimistischer.
Die Pensionsreform war grundsätzlich notwendig. Leider hat die alte Regierung in Worten und Taten gleichzeitig das Vertrauen in das staatliche System geschwächt - etwa indem sie mit öffentlichem Geld private Alternativen förderte. Buchingers Phrasen mögen hohl klingen, mit seiner Werbung für das altgediente Ruhestandsmodell liegt er aber richtig.