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Endzeitstimmung im ZDF. Nicht wegen Kellerquoten, sondern wegen eines Meteors, der auf die Erde zurast. Mit einem Affenzahn! Der Aufschlag soll gewaltig sein. So sehr, dass man für die Doku-Soap "Armageddon - Der Einschlag" Schauspieler engagiert hat, die ORF-Seher aus der Leiner-Werbung kennen. "Jetzt ist jeder auf sich selbst gestellt", sagt eine Erzählstimme, die klingt wie Fritz Orter an einem ganz, ganz schlechten Tag.

Anhand von Einzelschicksalen wurden Dienstagabend hölzern bis jenseitig die Vorbereitungen der Menschheit auf den Tag X, jenen Termin, an dem der Ungustl aus dem All ausgerechnet auf der schönen mexikanischen Halbinsel von Yucatán einschlagen sollte, geschildert. Als würden die jährlichen Hurrikane dort nicht ausreichen! "Wie ein zorniger Gott kündigt sich der Meteor an", sagt Fritz Orters Stimmzwilling, kurz nach dem Einschlag hat auch Houston sein letztes Problem hinter sich: "Houston war nach wenigen Sekunden ausgelöscht."

In diese grausige Gute-Nacht-Geschichte zur Primetime wurden Statements von Wissenschaftern geschnitten: Sogar Computerchips würden bei dem Aufprall zerstört, prophezeiten diese. Ja, da bekam man selbst als Zyniker richtig Angst und Bammel und schwor, den zweiten Teil nächsten Dienstag nicht mehr anzuschauen. Da gehen wir lieber trinken. Als wär's das letzte Mal. (flu/DER STANDARD; Printausgabe, 27.9. 2007)