Genf - Afrika muss nach Einschätzung der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) für mehr Wohlstand seine Entwicklungsstrategie ändern. Durch den Einsatz eigener finanzieller Mittel, etwa durch Steuern, könnten afrikanische Staaten ihre Entwicklungsziele besser erreichen, heißt es in einem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht über die wirtschaftliche Entwicklung des Kontinents.

Die Staaten Afrikas müssten sich zu "Wachstumsstaaten" statt der derzeitigen "Entwicklungsländer" verändern. Dies werde auch die Abhängigkeit von Geberländern und deren Unterstützungen reduzieren und biete mehr Gestaltungsfreiraum, schreibt die UNCTAD. Insgesamt müssten die Finanzinstitutionen vieler afrikanischer Länder verbessert und gestärkt werden.

"Besserer Staat statt weniger Staat"

Das eine solche Strategie erfolgreich sein kann, hätten asiatische Staaten bewiesen, erklärte die UN-Organisation. Die UNCTAD schlägt etwa vor, das Steuersystem so zu verändern, dass auch wirklich alle Steuern, wie etwa eine Mehrwertsteuer, erfasst und eingenommen werden. Bisher seien die Afrikaner eher davon ausgegangen, dem Markt das Wachstum zu überlassen, wobei sich der Staat weitgehend heraus hielt. Nun dürften aber nicht die alten Fehler gemacht werden, die früher zu einer "Überprotektion und (staatlichem) Interventionismus" geführt hätten. "Was die afrikanischen Staaten brauchen, ist ein besserer Staat statt weniger Staat", heißt es in dem Bericht. (APA/dpa)