Laut Anklage soll Lozano im März 2005 in Bagdad Schüsse auf das Auto abgegeben haben, in dem Calipari die Journalistin Giuliana Sgrena nach deren Freilassung aus einmonatiger Geiselhaft zum Flughafen begleitete. Die italienischen Ermittler sehen die Ursache für Caliparis Tod im Fehlverhalten eines unerfahrenen und überforderten US-Soldaten. Der Angeklagte war bei dem Prozess im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses Rebibbia in Rom nicht anwesend. Sgrena hingegen, die auf Schadenersatz klagt, wohnte der Verhandlung bei.
Italien
Prozess gegen US-Soldat Lozano in Rom wieder aufgenommen
Vorwurf: Mitschuld an Tod des italienischen Agenten Calipari im Irak - Nach Befreiung einer Journalistin aus Geiselhaft
Rom - Nach einer mehrmonatigen Pause ist in Rom am
Donnerstag der Prozess gegen einen US-Soldaten fortgesetzt worden.
Vorgeworfen werden Mario Lozano tödliche Schüsse auf den
italienischen Geheimagenten Nicola Calipari im Irak. Das Verfahren,
das Mitte April begonnen hatte, war am 10. Juli unterbrochen worden,
nachdem die Verteidigung die Zuständigkeit des italienischen Gerichts
angezweifelt hatte.
Der US-Soldat hatte sein Verhalten stets gerechtfertigt. Das Auto
mit Sgrena habe sich dem US-Kontrollpunkt zu schnell genähert. Er
habe so gehandelt, wie es jeder Soldat getan hätte, der nicht sterben
wolle. Auch die US-Behörden halten daran fest, dass Lozano sich den
Vorschriften entsprechend verhalten habe. Die US-Armee strengte eine
eigene Untersuchung zu dem Fall an, die Lozano von allen Vorwürfen
freisprach. (APA)