Ja, ich habe schon öfter in der Gegend gegessen, auch gut, aber das war vor Fressblogzeiten. Bei Schellhorns im Seehof zum Beispiel, von denen etwa Kollege Nowak schwärmt, aber der hat dort Hausbonus, mich warf das inkludierte Menü zum (wunderbaren) Zimmer nicht wirklich um. Das Beuschl zum Beispiel fand ich eher unspektakulär, wiewohl Herr Nowak gerade von den Innereien schwärmt. Das nächste Mal a la Carte, keine Frage.
Das Linsenproblem
Auch die Plainlinde bei Salzburg hab ich schon heimgesucht - damals schon ziemlich begeistert, aber halt ohne schreiberisches Ventil. Die Begeisterung hielt durchaus an, als ich auf dem Weg nach Bayern einen kleinen Mittagsstopp in Bergheim einlegte.
Bachforellenfilet auf Rahmgurken zum Beispiel, sagt mir mein Fressgedächtnis (die Notizen sind leider irgendwo verschwunden), fein. Ebenso das gebratene Zanderfilet auf Orangenlinsen mit prachtvollem Selleriepüree. Die Orangenlinsen halt ein bisschen süß, aber mit denen hab ich offenbar ein Problem. Die wollten mir schon beim sonst sehr anständigen Hütt in Mitterndorf (NÖ) keine rechte Freude bereiten, obwohl sie sich unter ein feines Bries gelegt hatten.
Berückendes Reh
Aber zurück in die angenehme Plainlinde, die ich endlich auch einmal im Sommer schaffen muss, damit ich das herrliche Gastgartenpanorama auf Salzburg endlich als Beilage bekomm. Taubensalat mit Chicoree als Vorspeise schmeckte formidabel, herrlich das - wo immer vorhanden, obligate - Reh. Genauer: sein Rücken, eingelegt in schwarzem Pfeffer. Die Erinnerung deliriert noch von Biorindsroulade mit Eierschwammerl, auch eine Freude. Hab ich tatsächlich soviel gekostet? Die Weiterreise trat ich sehr erfreut an.