Die EBIT-Marge hat sich gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres von 8,1 auf 4,4 Prozent fast halbiert. Die rückläufige Ergebnisentwicklung sei jedoch zu relativieren: Bene habe eine buchhaltäre Phasenverschiebung bei einigen Großaufträgen. "Die Möbel sind bereits beim Kunden montiert, buchhaltär stehen sie aber noch bei uns im Fertigteillager. Daraus ergibt sich eine Ertragsreserve aus den bereits realisierten Projekten, die mit rund 2,5 Mio. Euro zu bewerten ist", erklärte der Bene-Chef.
Das starke Mengenwachstum habe zu einer außerordentlich starken Kapazitätsauslastung der Produktion und der gesamten Organisation geführt. Dies habe sich in temporären Mehraufwendungen zulasten der EBIT-Marge niedergeschlagen. Dieser Effekt sei durch zahlreiche Projekte verstärkt worden, die bis zum Ende des ersten Halbjahres 2007/08 unmittelbar vor der Umsetzung standen. Die Kosten dieser Projekte seien bereits im Ergebnis des ersten Halbjahres 2007/08 enthalten, der Deckungsbeitrag werde jedoch erst im dritten und vierten Quartal wirksam.
Die Eigenkapitalquote von Bene ist zwar immer noch solide, verminderte sich aber im Laufe des ersten Halbjahres (zwischen Februar und Juli) von 45,6 auf 40,8 Prozent. Das Working Capital sank im selben Zeitraum von 33,5 auf 31,5 Mio. Euro. "Bei den restlichen Zahlen sind wir sehr gut unterwegs", so Wiegmann. Auch der Auftragseingang sei überwältigend. "Die rennen uns - salopp formuliert - die Tür ein." Das Finanzergebnis der Bene-Gruppe drehte im ersten Halbjahr von minus 0,5 auf plus 0,1 Mio. Euro.
Weitere Investitionen
Insgesamt habe die Bene-Gruppe die Fixkostenstruktur trotz Anpassung an die Kapazitätserfordernisse relativ konstant gehalten. Auf das deutliche Umsatzwachstum habe das Unternehmen bereits reagiert und unter anderem Investitionen zu einer massiven Kapazitätserweiterung am Produktionsstandort Waidhofen/Ybbs eingeleitet.
Im Gesamtjahr 2007/08 will Bene den Umsatz "wesentlich steigern". Hinsichtlich der Rentabilität würden laufend Aktivitäten gesetzt, um im harten Preiswettbewerb erfolgreich bestehen zu können. Die Branche ist zyklisch. Die Risiken beziehen sich vor allem auf die konjunkturellen Entwicklungen auf den Zielmärkten. Eine schwache Konjunktur mit geringer Investitionsneigung der Unternehmen hat großen Einfluss auf die Absatzlage. "Ich glaube an einen nachhaltigen Aufschwung - breit in Europa", ist Wiegmann zuversichtlich. Die Bene-Gruppe sei geografisch stark diversifiziert.
"Aktie unterbewertet"
Mit der Entwicklung des Aktienkurses ist Wiegmann "absolut nicht zufrieden" - die Aktie sei "eindeutig unterbewertet". Das Papier notierte heute, Freitag, gegen 13.00 Uhr bei 5,44 Euro - das war um 1,09 Prozent schwächer als der Vortagesschluss und weniger als der Ausgabepreis. Der erste Kurs am 3. November 2006 war kurz nach Handelsbeginn mit 5,60 Euro - und damit um 1,82 Prozent über dem Ausgabepreis von 5,50 Euro - fixiert worden.