Wien - Die schwachen Resultate der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft, die im Jahr 2007 noch ohne Sieg ist, wird das ÖFB-Team in der Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) zu spüren bekommen. Bei der Auslosung der Qualifikationsgruppen am 25. November 2007 in Durban wird Österreich höchstwahrscheinlich nur aus Topf 5 gezogen werden.

Das Exekutivkomitee der UEFA hat am Donnerstag beschlossen, die Topf-Einteilung für Europa nach der FIFA-Weltrangliste vorzunehmen. Österreich nimmt in dieser Rangliste derzeit Platz 85 ein, in Europa liegt das ÖFB-Team auf Rang 40. Zwar wird bis Ende November die Weltrangliste noch zweimal aktualisiert, allerdings müsste Österreich vier Europäer überholen, was unrealistisch ist.

Hinter Albanien und Zypern

Die Hickersberger-Mannschaft wird daher aus dem vorletzten Topf mit Island, Moldawien, Litauen, Armenien, Lettland, Georgien, Aserbaidschan und Kasachstan gezogen werden. Selbst ehemalige Fußball-Zwerge wie Albanien oder Zypern sind höher eingestuft und würden nach aktuellem Stand aus dem vierten Topf kommen.

Die Qualifikation für Südafrika 2010 wird damit zu einem extrem schwierigen Unterfangen. Nur die neun Gruppensieger (acht Sechser- und eine Fünfer-Gruppe) qualifizieren sich direkt für die kommende WM, die besten acht Gruppenzweiten ermitteln in einem Play-off-Format (Hin- und Rückspiel) vier weitere WM-Teilnehmer aus Europa.

"Macht die Aufgabe nicht schwieriger oder einfacher"

Teamchef Josef Hickersberger nahm die voraussichtliche Auslosungs-Konstellation relativ gelassen zu Kenntnis. "Ob wir aus dem vierten oder fünften Topf gezogen werden, macht die Aufgabe, sich für eine WM zu qualifizieren, nicht schwieriger oder einfacher, da wäre Topf zwei die beste Variante gewesen."

Hickersberger begründete den Rückfall in der Weltrangliste folgendermaßen: "Aufgrund der letzten Qualifikationen und der Tatsache, dass wir zuletzt 1998 bei einer WM waren, sind wir eben so eingestuft worden. Dazu kommt, dass wir zuletzt keine Qualifikationsspiele bestreiten konnten und die Resultate aus Freundschaftsspielen nicht so wie Pflichtspiele gewertet werden, auch wenn unsere Ergebnisse zuletzt schlecht waren."

"Ganz schlechte Optik"

Im Zusammenhang mit der Topf-5-Zuteilung sprach "Hicke" von einer "ganz schlechten Optik" und will nun mit seiner Mannschaft in den vier noch ausstehenden Partien (Schweiz auswärts, Elfenbeinküste, England, Tunesien jeweils daheim) bis zur maßgeblichen Ranglisten-Erstellung einiges an Boden gut machen. "Aber es wird schwierig, unsere Position so zu verbessern, damit wir noch in den vierten Topf kommen", weiß der Niederösterreicher.

Für die EURO 2008 im eigenen Land ist Österreich dagegen genauso wie Co-Gastgeber Schweiz an Position eins gesetzt. Sollte sich Griechenland qualifizieren, wäre auch der Titelverteidiger bei der Auslosung am 2. Dezember (12:00) in Lausanne für eine der vier Vierer-Gruppen topgesetzt. Der vierte Gruppenkopf ist jene Mannschaft mit dem besten Koeffizienten aus den Qualifikationen für die EM 2006 und die EURO 2008. (APA)

Topf 1: Italien, Deutschland, Niederlande, Frankreich, Spanien, Portugal, England, Kroatien, Tschechien

Topf 2: Rumänien, Schottland, Griechenland, Polen, Ukraine, Schweden, Türkei, Serbien, Russland

Topf 3: Dänemark, Norwegen, Irland, Israel, Bulgarien, Nordirland, Bosnien-Herzegowina, Schweiz, Finnland

Topf 4: Slowakei, Wales, Ungarn, Belgien, Mazedonien, Zypern, Weißrussland, Slowenien, Albanien

Topf 5: Island, Moldawien, Litauen, ÖSTERREICH, Armenien, Lettland, Georgien, Aserbaidschan, Kasachstan

Topf 6: Malta, Estland, Liechtenstein, Andorra, Luxemburg, Montenegro, Färöer, San Marino

Es wird acht Sechser-Gruppen und eine Fünfer-Gruppe geben. Die neun Gruppensieger qualifizieren sich direkt für die WM 2010 in Südafrika, die besten acht Gruppenzweiten ermitteln in einem Play-off-Format (Hin- und Rückspiel) vier weitere WM-Teilnehmer.