Die Salzburger Straßenzeitung "Apropos" feiert in diesem Herbst ihren zehnten Geburtstag. Seit 1997 wurde eine Million Exemplare verkauft: Damit sei eine Million Euro als Hilfe zur Selbsthilfe an die Verkäuferinnen und Verkäufer gegangen, so Alfred Altenhofer, Geschäftsführer der Soziale Arbeit GmbH.

"Straßen-Kochbuch"

Im Dezember wird das erste Salzburger "Straßen-Kochbuch" mit Lieblingsrezepten des Verkäuferteams geben. Der Internet-Auftritt wird neu gestaltet. Mit dem Geburtstagsfest am 15. Oktober will man über Spenden die Anschaffung einer einheitlichen Kleidung (Designer Christian Wenger) für die Verkäufer finanzieren.

Neues Layout

"Apropos" wachse in Qualität und Umfang, das solle auch das Layout repräsentieren, erklärte Andreas Windischbauer, Geschäftsführer der PR-Agentur ikp. Das Blatt wurde klarer strukturiert, kontrastreicher und inhaltlich ausgebaut. Man wolle ein Sprachrohr für Menschen sein, die sonst nicht zu Wort kommen, gab Gründler die inhaltliche Linie vor.

Kontakte

Bis zu 60 Personen gehören zum ständigen Verkäuferteam der monatlich erscheinenden Straßenzeitung.

Kurt Mayer, er gehört seit zwei Jahren zum Vertriebsteam, schätzt die Kontakte zu den Kunden, das sei noch wichtiger als der Verkauf von "Apropos". In Salzburg gebe es viele einsame Menschen, die das regelmäßige Gespräch mit den Straßenkäufern schätzten. In den vergangenen zehn Jahren hätten rund 400 Menschen "Apropos" verkauft. Zehn bis 15 Leute hätten den Schritt zurück in den ersten Arbeitsmarkt geschafft, sagte Chefredakteurin Michaela Gründler. Sie sieht den Verkauf der Straßenzeitung als Weg der kleinen Schritte für die Verkäufer, wieder Kontakte zu knüpfen und sich ein soziales Netz aufzubauen.

60 Prozent der Kosten erwirtschaftet "Apropos" selbst, der Rest wird vom Land Salzburg unterstützt. SP-Landesrätin Erika Scharer sagte Finanzierungsverträge für drei Jahre zu, um dem Projekt Planungssicherheit zu geben. (APA)