"A Thousand Years of Good
Prayers" als bester Film ausgezeichnet, Hauptdarsteller Henry O ebenfalls prämiert
Redaktion
,
San Sebastian - Wayne Wang wurde beim Internationalen Filmfestival von San Sebastián für sein Drama "A Thousand Years of Good
Prayers" mit der "Goldenen Muschel" für den besten Film ausgezeichnet. Der aus Hongkong stammende US-Regisseur ("Smoke",
"Manhattan Love Story") habe einen "einfachen, kleinen, aber
perfekten" Film gemacht, begründete die Festivaljury unter Vorsitz
des amerikanischen Schriftstellers und Regisseurs Paul Auster die
Auswahl. Wangs Hauptdarsteller, der chinesische Schauspieler Henry O, wurde zudem mit der "Silbernen Muschel" als bester
Darsteller ausgezeichnet.
Wangs Drama erzählt die Geschichte eines greisen Chinesen, der
nach dem Tod seiner Frau in die USA reist, um nach vielen Jahren
seine dort lebende Tochter wiederzusehen. Mit minimalistischen
Mitteln stellt Wang auf feinfühlige Weise Probleme wie Verlust,
Einsamkeit und die fehlende Kommunikation zwischen Vater und Tochter
dar. Obwohl eher David Cronenbergs "Eastern Promises", das spanische
Sozialdrama "Mataharis" von Icíar Bollaín oder "Buddha collapsed out
of shame" von Hana Makhmalbaf zu den Favoriten für die "Goldene
Muschel" gehörten, fand die Wahl des US-Dramas im Gegensatz zu
vergangenen Jahren großen Zuspruch bei Publikum und Filmkritikern.
Weitere Preise
Als beste Hauptdarstellerin wurde die
Spanierin Blanca Portillo für ihre Rolle in "Siete mesas de billar
francés" geehrt. Der Film von Gracia Querejeta erhielt zusammen mit
John Sayles "Honeydripper" auch den Preis für das beste Drehbuch.
Unterdessen ging die Auszeichnung für die beste Regie an den
britischen Filmemacher Nick Broomfield für das
Irakkriegs-Dokumentar-Drama "Battle for Haditha" .
Neben Wangs US-Drama begeisterte vor allem die nur 19-jährige
iranische Regisseurin Hana Makhmalbaf mit ihrem Erstlingswerk "Buddha
collapsed out of shame" die Jury. Makhmalbaf entblößt mit einer
feministischen Sicht und anhand von Kinderspielen die Verbrechen, den
Terrorismus und die intolerante Weltsicht der Taliban in Afghanistan.
Für ihren Beitrag wurde Makhmalbaf am Samstag nicht nur mit dem
Jury-Sonderpreis ausgezeichnet, sondern hatte am Freitag bereits den
Filmpreis des spanischen Staatsfernsehens TVE erhalten. (APA)
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