Wer am Samstag über den mit VIP-Zelten übersäten Heldenplatz flanierte, mit Kindern an der Hand, die unmöglich vor dem Verschwinden in der Menge, vor Traubenzucker oder Blechdosengetränken zu schützen waren, sah sie quietschlebendig aufeinanderprallen. Die Stars und ihre Bewunderer.
Ein herrlich freizeitliches, unpolitisches Gewusel, wo einst Adolf Hitler und Karl Schranz gehuldigt und gegen die schwarz-blaue Koalition I demonstriert wurde. Der Helden- und der an ihn grenzende Ballhausplatz waren Wolfgang Schüssel schon einmal zu politisch. Er wich den Demonstranten unter die Erde aus, um sich vom Bundespräsidenten Thomas Klestil die Kanzlerurkunde zu holen.
Das ist siebeneinhalb Jahre her, es war die Zeit von Hermann Maier I, seine Ski-Kollegen warben am Samstag für den "Sport" und also für sich. Eine so total unpolitische Inszenierung, dass Sportminister Alfred Gusenbauer und Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka mit diversen Sporthelden posierten, um als Politiker mehr zu gelten.