Innsbruck - Der ehemalige Tiroler Landeshauptmannstellvertreter Ferdinand Eberle (VP) ist als Präsident des FC Wacker Innsbruck zurückgetreten. Dabei war er noch nicht einmal im Amt. Damit ist das von Landesrätin Anna Hosp (VP) geschnürte Sanierungspaket für den Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga gescheitert. Neben der Entschuldung (1,6 Mio. Euro bis Saisonende) waren zusätzliche Sponsorengelder von 900.000 Euro pro Jahr vorgesehen.

Knackpunkt waren die von Politik und Sponsoren verlangten Mitspracherechte im Verein. Wacker-Obmann Gerhard Stocker sah sich der Forderung nach der Einsetzung eines Sportdirektors (Didi Constantini und Kurt Jara standen zu Diskussionen) und der Entlassung von Trainer Lars Söndergaard gegenüber. Eberle erklärte am Montag in einer mehr oder weniger dramatischen Pressekonferenz, nicht mehr zur Verfügung zu stehen, - worauf auch Hosp ihre Vermittlungstätigkeit eingestellt hat.

Stocker zeichnet ein anderes Bild: Er hätte Eberle angeboten, auf die ihm zugesicherte Funktion eines geschäftsführenden Obmanns zu verzichten. Von Eberles Schritt an die Öffentlichkeit sei er nicht informiert gewesen, sondern von weiteren Gesprächen ausgegangen. "Eberle hat das Paket platzen lassen und nicht ich", betont Stocker. (hs, DER STANDARD Printausgabe 2. Otober 2007)