Ab 2011 soll auch das ertragreichste Monopol fallen: Ab dann stehen auch Briefe bis 50 Gramm unter Konkurrenz. Da es ab dann keinen Unterschied mehr zwischen Post und Mitbewerbern gibt, muss auch die flächendeckende Versorgung mit Postdiensten neu geregelt werden. Lieferungen in abgelegenste Gebiete müssen selbstverständlich weiter garantiert sein, und zur Finanzierung gibt es mehrere Vorschläge. Infrastrukturminister Werner Faymann will eine einfache Regelung: Jeder Anbieter, der in Österreich tätig werden will, muss der Universaldienstverordnung nachkommen. Das heißt, er muss ein flächendeckendes Filialnetz errichten und auch in der Oststeiermark zustellen, wenn er in Bludenz einige Dienste anbieten will. Zehn Postfirmen im Bundesgebiet bedeuten dann, dass in jedem winzigen Dorf zehn Briefträger zur Verfügung stehen müssen.
Es wäre einfacher, wenn Österreich sagen würde, dass es als einziges EU-Land keine Liberalisierung der Postdienste will. (Michael Moravec, DER STANDRAD Printausgabe 02.10.2007)