Kein Wunder, dass auch die Emissionshäuser attraktive Produkte für diesen Hausse-Markt anbieten wollen. Allerdings schlägt auch hier die leidige Roll-Problematik durch. Wer nämlich in einen klassischen Weizen-Endlos-Tracker investiert, der hat in der Vergangenheit keine klassische „Eins zu eins“-Partizipation erleben dürfen. Denn bei Weizen wird regelmäßig in den nächsten Kontrakt gerollt. Ein Beispiel: Während der Spot-Preis für das goldene Korn in den letzten 24 Monaten auf US-Dollar-Basis rund 180 Prozent kletterte, machte ein „Quanto“-Zertifikat von ABN Amro (ISIN NL 000 041 711 1) „lediglich“ ca. 95 Prozent gut. Kurzfristig befindet sich Weizen in Contango: So kostet der Future mit Fälligkeit im September rund 8,38 US-Dollar pro Scheffel. Wer hingegen auf Termin im März 2008 kaufen will, muss rund 9,30 US-Dollar auf den Tisch legen.
Um der Contango-Falle zu entgehen, hat Goldman Sachs jetzt ein kurzlaufendes Bonus-Zertifikat aufgelegt. Die Schwelle liegt bei 4,7328 US-Dollar und bezieht sich auf den Future mit Fälligkeit im März 2009. Allerdings wird dieser Kontrakt noch nicht an der CBoT gehandelt. Betrachtet man die handelbaren Futures für Dezember 2008 und Juni 2009, dürfte der Preis in etwa bei 6,25 US-Dollar liegen. Daraus ergibt sich ein angenäherter Sicherheitsabstand von 24 Prozent, wobei für ein Schwellenereignis stets der nächst fällige Future relevant ist. Gleichzeitig erkennt man, dass Weizen kurzfristig knapp ist und sich am langen Ende in Backwardation befindet. Mit Blick auf die Knappheit sollte sich der Schwellenabstand eher vergrößern. Bricht die Schwelle bis zum Laufzeitende nicht, erhalten Anleger 130,00 Euro. Dies ergibt eine Bonus-Rendite von 16,8 Prozent oder 13,4 Prozent p.a. Sollte der relevante Future bei Fälligkeit oberhalb des Bonus-Niveaus von 11,1865 US-Dollar notieren, partizipiert der Anleger „eins zu eins“.