"Wenn Platter nicht in den kommenden Tagen die Notbremse zieht, ist er rücktrittsreif", sagte Landessprecher Landesrat Rudi Anschober. Es deute alles darauf hin, dass das Innenministerium alles daran setze, vollendete Tatsachen zu schaffen. Im Fall der Familie Zogaj wolle man offenbar über die fünf bereits abgeschobenen Familienmitglieder gar nicht mehr reden, dabei seien zwei der Kinder erst sieben bzw. acht Jahre alt.
"Es gibt Fälle, wo Angehörige ermordet worden sind und das nicht als Asylgrund anerkannt wurde", berichtete Menschenrechtssprecher Gunther Trübswasser. Platter bestreite das zwar, aber "der Minister weiß nicht, was los ist". Seine "bürokratische Kälte" sei "schauderhaft". Auch den Bundeskanzler wollen die Grünen in die Verantwortung nehmen: Er habe sich zwar über Gusenbauers Wortmeldung gefreut, es genüge aber nicht, etwas "grauslich" zu finden, erwartet Anschober Taten.
Die Chance, das Asylgesetz zu kippen, schätzen die Grünen nicht allzu hoch ein. Sie zeigten sich aber optimistisch, dass der VfGH den Vollzug als nicht konform mit der Verfassung und der Europäischen Menschenrechtskonvention erachten werde. "Das wäre für uns ein ähnlich großer Erfolg, denn um den Vollzug geht es ja", so Anschober.
Unklarheit über Kriterienkatalog