Angesichts der enttäuschenden Geschäftsentwicklung bei Skype zahlt eBay nun deutlich weniger für den Internet-Telefondienst. Das Internet-Auktionshaus erklärte am Montag, es werde den vor zwei Jahren vereinbarten maximalen Kaufpreis von 4,3 Mrd. Dollar (3,02 Mrd. Euro) um 1,2 Mrd. Dollar reduzieren. EBay zahlte für Skype zunächst 2,6 Mrd. Dollar, vereinbarte jedoch abhängig vom Wachstum weitere Zahlungen von 1,7 Mrd. Dollar.

Abschreibung von 1,4 Mrd. Dollar

Zudem will eBay für Skype eine Abschreibung von 1,4 Mrd. Dollar vornehmen. Die beiden Skype-Mitgründer Niklas Zennstrom und Janus Friis zogen sich aus dem aktiven Management zurück. Mit der Reduzierung des Kaufpreises und der Abschreibung räumt eBay ein, das Potenzial von Skype deutlich überschätzt zu haben. Viele Aktionäre hatten die Übernahme von Anfang an als überteuert kritisiert. Die Anleger reagierten deshalb erfreut auf den geringeren Kaufpreis: eBay-Aktien kletterten auf den höchsten Stand seit 18 Monaten.

Übernahme

Der Skype-Kauf war die größte Übernahme in der Branche seit dem Platzen der Internet-Blase im Jahr 2000. Im vergangenen Quartal machte Skype einen Umsatz von nur 90 Mio. Dollar. Zum Vergleich: Medienzar Rupert Murdoch hatte fast zeitgleich die Kontaktseite MySpace für 580 Mio. Dollar gekauft und peilt in diesem Jahr damit einen Umsatz von einer Milliarde Dollar an. (APA/Reuters)