Paris - Boule-Spieler können aufatmen und wieder anstoßen: Die Kugelwerfer dürfen bald wieder ein oder zwei Pastis-Schnäpse trinken, bevor sie ihren vor allem in Frankreich sehr beliebten Sport ausüben. Die Internationale Anti-Doping-Agentur (WADA) hat Alkohol von der Liste der unerlaubten Dopingmittel für Petanque-Wettkämpfe gestrichen.

Die WADA folgte damit einem Antrag des Welt-Bouleverbandes (CMSB), wie die Zeitung "Libération" am Dienstag enthüllte. Für den Verband ging es um eine Frage der Ausgewogenheit: 2004 wurde eine Höchstgrenze von 0,5 Gramm Alkohol im Blut für Pétanque eingeführt, 2005 wurde sie auf 0,1 Gramm gesenkt. "Damit ist die Reglementierung strenger als im Motorbootsport", zitierte "Libération" den CMSB-Präsidenten Romolo Rizzoli. "Und seien wir doch vernünftig. Man darf nach zwei Gläsern Wein Auto fahren aber nicht Boule spielen?"

Rizzoli schrieb einen Brief an die WADA - und wurde erhört. Auf der offiziellen Liste für das kommende Jahr stehen nur noch sieben Sportarten mit strengem Alkoholverbot. Neben Motor- und Kampfsportlern sind moderne Fünfkämpfer und Bogenschützen betroffen. Dabei geht es um die mitunter leistungssteigernde Wirkung von Alkohol - etwa, um ein Zittern zu unterdrücken oder Nervosität zu bekämpfen. (APA/AP)