Wien - Das Institut für Höhere Studien (IHS) hat das deutsche Familiensplitting fiktiv auf Österreich übertragen. Diesen Berechnungen zufolge würde der finanzielle Anreiz, von einer Nullbeschäftigung in ein Teilzeitbeschäftigungsverhältnis zu wechseln, ebenso sinken wie jener, eine Teilzeit- in eine Vollzeitbeschäftigung umzuwandeln.
Studienautor Helmut Hofer umreißt im Gespräch mit dem Standard das Problem: "Die Beschäftigungsanreize für den Zweitverdiener werden durch das Familiensplitting reduziert." Mittels Mikrosimulation hat man die Auswirkungen dieser verringerten Finanzanreize auf die Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt berechnet.
Das Ergebnis: Gäbe es in Österreich keine individuelle Besteuerung mehr, würde die Erwerbstätigkeit der Mütter um rund 2,4 Prozentpunkte zurückgehen. Und umgekehrt: Würden die Deutschen auf das österreichische Steuersystem umstellen, würden 6,15 Prozent mehr als bisher wieder einer bezahlten Arbeit nachgehen. Will man also die Frauenerwerbsquote erhöhen, erweise sich das Familiensplitting als "kontraproduktiv", sagt Hofer.
Matznetter rechnet