Genf/Wien - Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Sheikh Khalifa Bin Zayed Al Nahyan, unterstützt die UNO-Hilfsaktivitäten für irakische Flüchtlinge mit zehn Millionen Dollar (7,06 Mill. Euro). "Diese Spende wird helfen, das Leiden der irakischen Flüchtlinge zu lindern, und Gastländern wie Syrien etwas von der Last auf ihren Schultern nehmen", teilte das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) am Dienstag in einer Aussendung mit. Das UNHCR bekräftigte in diesem Zusammenhang seine Bitte an Syrien, die Grenzen für irakische Flüchtlinge nicht zu schließen.

Der irakisch-syrische Grenzübergang Al Tanf sei weitgehend verlassen, weil Syrien offenbar wieder ein Visaregime für Iraker eingeführt hat, heißt es in der Aussendung unter Berufung auf UNHCR-Mitarbeiter an Ort und Stelle. Syrien hatte diese Maßnahme bereits vergangenen Monat angekündigt, weil es mit der Aufnahme von 1,4 Millionen Flüchtlingen aus dem Irak die Grenze seiner Belastbarkeit erreicht habe. Aus Anlass des moslemischen Fastenmonats Ramadan sei die Einführung der Visapflicht aber zunächst verschoben worden.

Plädoyer für eigene Visa

"Eine Schließung der Grenze würde bedeuten, dass die aus ihrem Land flüchtenden Irakis ihren einzigen noch verbliebenen Zufluchtsort verlören", warnte die UN-Organisation. Daher erörtere das UNHCR die Einführung von eigenen humanitären Visa, die an jene Menschen vergeben werden sollten, die ihr Land aus besonders dringenden humanitären Gründen verließen. Bisher gebe es aber keine Klarheit in dieser Frage.

UNO-Flüchtlingshochkommissar Antonio Guterres dankte indessen dem Präsidenten der VAE für dessen Spende, die ein Beleg für die "Solidarität in humanitären Fragen" innerhalb der Region sei. Guterres hatte in den vergangenen Monaten mehrmals dringende Appelle an die internationale Staatengemeinschaft gerichtet, Syrien und Jordanien als wichtigsten Aufnahmeländern für irakische Flüchtlinge unter die Arme zu greifen. Ende August lobte er bei einem Besuch in Wien die hohe Anerkennungsrate für irakische Flüchtlinge - 70 Prozent - in Österreich.

Nach UNHCR-Angaben sind 4,4 Millionen Iraker auf der Flucht, monatlich kämen 60.000 Menschen dazu. Mehr als 2,2 Millionen Menschen seien in andere Teile des Irak geflüchtet, davon 800.000 in den Nordirak, etwa 2,2 Millionen hätten ihrem Heimatland den Rücken gekehrt, die Mehrzahl von ihnen entschieden sich für Syrien. Dort stellen die Flüchtlinge aus dem Irak bereits zehn Prozent der gesamten Wohnbevölkerung. (APA)