Der Mailänder Modedesigner Giorgio Armani liebt die Superlative. So soll denn auch das erste Armani-Hotel im höchsten Haus der Welt in Dubai entstehen. Das Hotel wird im 700 Meter hohen Wolkenkratzer "Burj Dubai" errichtet. Geplant sind 180 Zimmer und Suiten.

Nicht nur der 72-jährige Mailänder Modezar, auch Konkurrent Versace, der Nobeljuwelier Bulgari, Missoni und Moschino versuchen ihr Glück als Hoteliers. Der Florentiner Ferragamo Konzern und die Avantgarde-Modefirma Diesel sind bereits mit ihren Hotel-Investments erfolgreich. "Ich kann mir nichts aufregenderes vorstellen, als mein Design auf Luxushotels zu übertragen", kommentierte Giorgio Armani sein Engagement. Es gehe ihm nicht so sehr um die Nutzung von Bausubstanz als vielmehr um die Markenstrategie. Rund eine Milliarde Euro will Armani künftig in Hotels investieren. Demnächst ist auch ein Luxustempel in Mailand geplant.

Damit ist er keineswegs ein Newcomer. Bereits vor vier Jahren hat Bulgari ein Fünf-Sterne-Hotel im Zentrum von Mailand eröffnet. Das im minimalistischen Stil eingerichtete Luxushotel hat sich zur Mailänder Oase für die internationale Geschäftswelt entwickelt. Zur Aperitif-Zeit ist hier in der schlichten, mit Edelholz und Messing ausgestatteten Bar nicht nur die Mailänder Hochfinanz, sondern auch die Modewelt anzutreffen. Auf den Fußspuren von Bulgari will nun auch die Avantgarde-Modefirma Moschino ein Hotel in Mailand mit "jungem ökologischen" Flair errichten.

Armani-Konkurrent Versace hat bereits in Australien ein Super-Strandhotel eröffnet. Das Bulgari Hotel im indonesischen Bali zählt nicht nur zu den schönsten, sondern auch teuersten Urlaubszielen auf der Insel. Renzo Rossi, der Gründer der Diesel-Mode, betreibt bereits ein Luxushotel in Miami und plant nun neue Hotels in Europa.

Imagepflege

Grundsätzlich sind die Hotels nicht nur ein Investment, um die Rendite zu erhöhen, sondern auch um das Image zu verbessern. "Der Megatrend geht nicht nur in der Mode, sondern auch im Tourismus zu Low-Cost-Angeboten oder zum Super-Teuren und Exklusiven" kommentiert Architekt und Designer Matteo Thun die Entwicklung. Er plant derzeit für Ottavia Missoni mehrere Superhotels. Der Modeschöpfer will eine eigene Luxus-Hotelkette in Dubai, Kuwait und in Edinburgh betreiben. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, DER STANDARD Printausgabe 03.10.2007)